Die Deutsche Telekom erwartet bis Ende des kommenden Jahres einen deutlichen Schub im Breitbandgeschäft.

"Sind gut unterwegs"

"Wir sind gut unterwegs, Ende 2007 11,5 Millionen DSL-Anschlüsse zu erreichen", sagte der Chef der Telekom-Festnetzsparte T-Com, Walter Raizner, am Dienstag auf dem Cebit-Investoren-Tag in Hannover. Ende 2005 stellte die Telekom in Deutschland rund 7,9 Mio. Anschlüsse für das schnelle Internet (DSL) bereit, rund 2,1 Mio. mehr als im Vorjahr. Darin enthalten sind auch die Anschlüsse, die die Telekom über so genannte Wiederverkäufer wie United Internet vertreibt.

Neue Angebote

Erreichen will die Telekom dieses Wachstum im DSL-Markt unter anderem mit neuen Angeboten, wie dem Fernsehen über das Internet, das der Konzern nach den Worten Raizners ab Mitte des Jahres anbieten will, und neuen Inhalten, wie der Fußball-Bundesliga. Stärker wolle T-Com auch beim Telefonieren über das Internet (VoIP) werden, sagte Raizner.

100.000 pro Monat Verlust

Derzeit verliert T-Com rund 100.000 Telefonanschlüsse monatlich, unter anderem an VoIP-Anbieter, aber auch den Mobilfunk. Kunden halten und gewinnen will der Konzern deshalb auch mit so genannten Konvergenzprodukten, die Festnetz und Mobilfunk verbinden. So bringt T-Com ein duales Telefon auf den Markt, das zwischen Festnetz und Mobilfunknetz wechseln kann. Bis Ende 2007 will Raizner dafür 500.000 Kunden gewonnen haben. Ihren Mobilfunkkunden bietet die Telekom einen Tarif an, mit dem sie mit ihrem Handy zu Hause zu Festnetzpreisen telefonieren können. Bereits mehr als 200.000 Kunden nutzen "T-Mobile@home", das im Januar startete und am Markt auf Konkurrenzprodukte der Konkurrenten Vodafone und o2 trifft. Bis Ende 2007 sollen es 1,5 bis zwei Mio. Kunden werden, kündigte T-Mobile-Chef Rene Obermann an.

Großer Wettbewerb

Raizner betonte jedoch, dass der Wettbewerb im DSL-Markt sehr hoch sei. "Der Druck der Wettbewerber steigt jeden Tag", sagte er. Deshalb sei eine schnelle Integration der Tochter T-Online in die Festnetzsparte notwendig. "Es ist sehr wichtig, dass wir schnell eine Entscheidung des Bundesgerichtshof bekommen." Die geplante Wiedereingliederung, mit der sich die Telekom schlagkräftiger gegenüber dem Wettbewerb machen will, liegt mittlerweile beim Bundesgerichtshof, der sich mit Beschwerden von Kleinanlegern gegen die Fusion beschäftigen muss. Das Oberlandesgericht Frankfurt hatte die Reintegration erlaubt.(APA/Reuters)