Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao hat am
Dienstag die chinesische Internet-Zensur verteidigt. Es sei
notwendig, Chinas "nationale, soziale und kollektive Interessen zu
schützen", sagte Wen Jiabao am Dienstag auf einer Pressekonferenz zum
Ende der Sitzung des Volkskongresses in Peking. "Webseiten sollten
korrekte Informationen vermitteln, anstatt die Menschen in die Irre
zu führen und negativ auf die soziale Ordnung einzuwirken."
Praxis
Chinas "Internet-Management" halte sich strikt an die Gesetze und
entspreche internationalen Praktiken, sagte Wen Jiabao. "Jeder Bürger
in diesem Land hat Rede- und Publikationsfreiheit, aber gleichzeitig
sollte jeder Bürger die Gesetze befolgen." Der Regierungschef
forderte die Internetindustrie zu "Selbstdisziplin und
Selbstmanagement" auf.
Zensur
Das Internet in China unterliegt einer strengen Zensur. Hunderte
Internetseiten wie die Nachrichten des britischen Radiosenders BBC
oder von Menschenrechtsorganisationen sind blockiert. Nach Angaben
von Amnesty International sitzen in China 54 Menschen wegen der
Verbreitung angeblich illegaler Inhalte über das Internet in Haft. In
China gibt es 111 Millionen Internetnutzer. Internationale
Internetsuchmaschinen wie Google, Yahoo und MSN von Microsoft sind
jüngst in die Kritik geraten, weil sie ihre Suchdienste nach
chinesischen Vorgaben selbst zensieren. (APA)