London - Fast drei Jahre nach Beginn des Irak-Kriegs zieht Großbritannien einen Teil seiner Truppen zurück. Die Zahl von derzeit etwa 8000 britischen Soldaten solle um rund 800 verringert werden, kündigte Verteidigungsminister John Reid am Montag im Unterhaus an. Der Abzug solle im Mai beginnen. BBC hatte über die geplante Verringerung der britischen Streitkräfte zuvor berichtet.

Vollständigen Rückzug dementiert

Mehrere Berichte über einen vollständigen Rückzug aus dem Irak wurden von der Labour-Regierung in den vergangenen Wochen stets dementiert. Die britischen Soldaten sind vor allem im schiitischen Süden des Landes im Einsatz. Sie kommen damit etwas weniger mit den sunnitischen Aufständischen in Berühung, gegen die die US-Truppen im Norden des Landes kämpfen.

Die USA und Großbritannien hatten bereits länger Hoffnungen geäußert, ihre Truppen aus dem Irak bald schrittweise abziehen zu können. Für ihren Ersatz durch einheimische Sicherheitskräfte müssten diese allerdings ihre Fähigkeiten verbessern. Britische Befehlshaber klagen allerdings seit dem Vorjahr über eine sich verschlechternde Sicherheitssituation. So hätten schiitische Milizen etwa die örtlichen Polizeikräfte unterwandert. (APA/dpa)