Die Abschaffung der Studiengebühren, höhere Investitionen in den Hochschulbereich, mehr Mitsprache sowie eine Öffnung des Bildungssystems für Minderheiten, Behinderte und sozial Benachteiligte fordern die Teilnehmer der heute, Montag, beendeten European Students Convention in einem Abschluss-Statement. Rund 120 Studentenvertreter aus 37 Staaten haben bei dem von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) organisierten Treffen im Vorfeld des informellen Rats der EU-Bildungsminister über den Lissabon-Prozess debattiert.

Freie Bildung

Zwar unterstützen die europäischen Studierendenvertreter höhere Investitionen in Hochschulen, "die durch einen effizienteren Einsatz bestehender Ressourcen ergänzt werden sollen" - allerdings nicht durch finanzielle Beiträge der Studenten: "In allen europäischen Staaten haben vor allem die reichsten Studierenden Zugang zu Hochschulen, der Großteil der jungen Menschen kann die Kosten, die mit Hochschulbildung verbunden sind, nicht tragen." Daher müsse Hochschulbildung für alle frei sein.

Außerdem müssten alle Reformschritte beim so genannten Lissabon-Prozess vor ihrer Umsetzung mit den Studentenvertretern diskutiert werden. Einen stärkeren Fokus sollten die Minister außerdem auf Gleichbehandlung und Zugang zum Studium setzen. Nötig sei "ein offeneres Bildungssystem für ethnische Minderheiten, Studierende mit Behinderung, Studierende aus bildungsfernen Schichten und alle anderen Gruppen, deren Anteil an Hochschulen geringer ist als erwartet". Daher müssten konkrete Ziele für die Beteiligung unterrepräsentierter Gruppen im Hochschulbereich formuliert "und soziale, finanzielle und akademische Mittel" eingesetzt werden, um deren Beteiligung zu erhöhen. (APA)