Der Mann, der Anfang 2005 in Österreich gestrandet war, lebte in einem Heim der Evangelischen Diakonie. Er erhielt dort täglich eine Mahlzeit, pro Monat 40 Euro Taschengeld und zwei Mal jährlich neue Kleidung. Einer Arbeit durfte er gemäß der gesetzlichen Bestimmungen jedenfalls offiziell nicht nachgehen.
Im März des Vorjahrs wurde der junge Mann erstmals beim Stehlen ertappt. Er gab schon damals nicht zu, dass er das Parfüm weiter verkaufen hätte wollen, um damit seine triste finanzielle Lage aufzubessern. Er behauptete, er habe es verschenken wollen.
Polizei in Zivil
Dieses Mal wurden ihm zwei Polizeibeamte zum Verhängnis, die am 13. Februar auf der Mariahilfer Straße in Zivil ihren Streifendienst versahen. Ihnen war der Mann in dem Moment aufgefallen, als er ein Geschäft betrat. "Auf Grund vom Äußeren sind wir schon eher sensibilisiert auf georgische Staatsbürger", erklärte der Beamten nun in der Verhandlung.
Durch Schaufenster beobachteten sie den Verdächtigen und sahen, wie sich dieser längere Zeit im Kassenbereich aufhielt. "In letzter Zeit hatten wir Fälle, wo einige Georgier einfach gleich die ganze Kasse rausgerissen haben", berichtete der Polizist. Also sahen sie dem Mann weiter zu. Und verfolgten ihn einen Kilometer, nachdem er das Geschäft wieder verlassen hatte, wobei er den Verdacht, in kriminellen Angelegenheiten unterwegs zu sein, weiter nährte. "Er hat ständig seine Sonnenbrille aufgesetzt und wieder abgenommen. Er hat ständig seine Jacke an- und ausgezogen. Offenbar, um sein Aussehen zu verändern", verriet der zweite Polizist im Zeugenstand.
Auf Verdacht angehalten
Schließlich hielten die Beamten den Verdächtigen sozusagen auf Verdacht an. Bei der Perlustrierung entdeckten sie die entwendeten Flacons. Der 26-Jährige wurde festgenommen und wegen gewerbsmäßigen Diebstahls angezeigt.