Das Parlament hatte vergangene Woche umgerechnet 168 Millionen Euro aus Öleinnahmen für den Bau bewilligt. Zuvor hatte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Gholamreza Aghasadeh, die Auschreibung zum Bau zweier neuer Kernkraftwerke angekündigt. Wie das bisher einzige Atomkraftwerk des Landes, das bald fertiggestellt werden soll, sollten die beiden neuen im südiranischen Bushehr errichtet werden.
UN-Sanktionen "unwahrscheinlich"
Der iranische Wirtschaftsminister Davud Danesh-Jaafari hielt die Verhängung von UN-Sanktionen gegen sein Land für wenig wahrscheinlich. "Es ist unwahrscheinlich, dass die Europäer Sanktionen gegen uns beschließen, aber selbst in diesem Fall wäre dies gegen die europäischen Interessen", sagte er in Teheran. Der Iran könne sehr schnell seine Handelspartner wechseln und Produkte aus anderen Ländern kaufen. Zudem könne sein Land auf beachtliche Devisenreserven zurückgreifen.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow bedauerte das Fehlen einer gemeinsamen Strategie der westlichen Länder im Atomstreit. Die internationale Gemeinschaft sei sich über das Vorgehen in der Internationalen Atomener-Organisation (IAEO) einig gewesen, über das Vorgehen im UN-Sicherheitsrat jedoch nicht, sagte er der liberalen Zeitung "Wremja Nowostei". Indirekt kritisierte Lawrow die USA, die versuchten, die Lage zu nutzen, um einige politische Ziele in ihrem Verhältnis zu Teheran zu erreichen. Der Chef der russischen Atomenergiebehörde, Sergej Kirijenko, sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Voraussetzung für eine russisch-iranische Zusammenarbeit im Atomsektor sei Teherans Anerkennung der IAEO-Forderungen. Moskau hatte als Kompromiss im Atomstreit vorgeschlagen, für den Iran auf russischem Territorium Uran anzureichern.