Zeitungsinserate
Mit so klingenden Namen wie "Sweet Dreams" oder "Bunny Eskort" hatte der gelernte Tischler mittels Zeitungsinseraten um Kunden geworben. "Eine Stunde hat 146 Euro gekostet, den Mädchen ist davon 62 Euro geblieben", erzählte der Angeklagte aus seiner Geschäftspraxis. Alle Prostituierten hätten freiwillig gearbeitet, Druck oder gar Gewalt sei auf die Frauen nie ausgeübt worden. Wenn Mädchen zu "Extras" bereit gewesen seien, hätten sie sogar die dafür eingehobene Prämie behalten dürfen. "Küssen" wurde beispielsweise mit 37 Euro verrechnet.
Dass er Mitglied einer kriminellen Vereinigung gewesen sei, bestritt der 48-Jährige vehement. "Ich habe alle gut behandelt und auch die Krankenversicherung bezahlt", beteuerte der Kärntner. Nach seinen eigenen Angaben beliefen sich die monatlichen Betriebskosten auf rund 50.000 Euro. Der Großteil dieser Summe sei für Inserate in einer Tageszeitung aufgewendet worden, behauptete der Angeklagte.
Wie viel der Mann mit seinen Geschäften verdient hatte, wollte er Richter Oliver Kriz nicht sagen, da ein Finanzstrafverfahren gegen ihn laufe. In einem Protokoll aus dem Jahr 2004 hatte der Angeklagte jedenfalls 40.000 Euro monatlich angegeben. Die Sommer hatte er auf einer Motoryacht an der Adria verbracht. Nur zwischendurch sei er mit einem Mercedes oder Ferrari nach Wien gefahren, so der Klagenfurter. "Für ein sorgenfreies Leben hat das Geld offenbar gereicht", kommentierte Kriz.
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