Etel-Chef Achim Kaspar

Die Konsolidierung am österreichischen Telekom-Markt schreitet weiter voran. Der Telekomanbieter Etel hat den auf Geschäftskunden spezialisierten österreichischen Internetprovider Eunet übernommen, bestätigte Etel am Montag gegenüber dem WebStandard.

Deal wird Mittwoch offiziell

Die Marke Eunet soll erhalten bleiben, ein Abbau von Mitarbeitern sei nicht geplant. Am Mittwoch sollen Einzelheiten über den Deal von Etel-Chef Achim Kaspar im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Die Übernahme kostete den Telekomprovider laut Brancheninsidern 30 Millionen Euro.

Bewegte Geschichte

Eunet wurde 1991 als Österreichs erster Business-Internet-Provider gegründet und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Im Jahr 1998 erfolgte die Übernahme durch Qwest und die Umbenennung in KPNQwest Austria. Das Unternehmen schlitterte im Juni 2002 in die Insolvenz. Im Juli erfolgte der Neustart mit neuen Investoren, die das Unternehmen wieder in Eunet umbenannten und 2003 an den italienischen Internetanbieter Tiscali verkauften. 2005 erwarb der US-Investor Jordan Industries das Unternehmen, dessen Tochterunternehmen Air Call bereits 2003 den österreichischen Internetanbieter Nextra übernommen hatte.

Mehr 100.000 Kunden

Ende 2005 zählte das Unternehmen mehr als 100.000 Kunden und erwirtschaftete einen Umsatz von 27 Millionen Euro.

Die Etel-Group wurde 1999 in Dublin gegründet

Etel Österreich erwirtschaftete im Vorjahr mit 168 Mitarbeitern inklusive der 2005 übernommenen yc net:works einen Umsatz von 76 Millionen Euro. Das Unternehmen zählt 125.000 Kunden in Österreich. Etel Austria hat in den vergangenen Jahren einige Unternehmen gekauft, darunter RSL Com, MCN, Tera Com, European Telecom, comquest und yc networks Die Etel-Group wurde 1999 in Dublin gegründet und gehört privaten und institutionellen Investoren. (sum)