Katharina Koller und Peter Rabitsch werden seit Anfang Februar vermisst.

Foto: www.katharinaandpeter.info
La Paz - Im Fall der in Bolivien vermissten Österreicher Katharina Koller (25) und Peter Kirsten Rabitsch (28) sind am Montag neue Details bekannt geworden. Die Angehörigen berichten auf der Website www.katharinaandpeter.info , dass das junge Pärchen "höchstwahrscheinlich einem erprobten Trick zum Opfer gefallen" sei. In dem Fall gab es drei Festnahmen mutmaßlicher Mitglieder einer Bande, die als Polizisten getarnt Verbrechen verübt haben sollen.

Koller und Rabitsch könnten laut der Homepage beim Ausstiegspunkt aus einem Bus ein Taxi genommen haben, in das nach kurzer Fahrt ein "angeblicher Tourist" zugestiegen sei. Das Auto sei in der Folge möglicherweise von "einem angeblichen Polizisten" aufgehalten worden, der eine Drogenkontrolle vorgetäuscht habe: "Meist werden dann beim Scheintouristen Drogen gefunden und die Opfer werden auf ein angebliches Polizeiwachzimmer mitgenommen. Dort werden sie gezwungen, die Bankomatkarten und die Pincodes herzugeben", so die Vermutung auf der Homepage.

Falsche Uniformen

Weiters wird in der Erklärung mitgeteilt, dass die bolivianische Polizei bei den Untersuchungen, die zu den Festnahmen geführt haben, ein in polizeigrün gestrichenes Gebäude identifiziert sowie ein falsches Polizeistation-Schild und falsche Uniformen sichergestellt haben, die bei der Entführung von Peter und Katharina verwendet worden sein könnten. Der Kopf der Bande und weitere Mitglieder seien bis dato flüchtig.

In dem Kommunique bedankten sich die Eltern auch für die großen Bemühungen, den Fall aufzuklären und die beiden Österreicher zu finden: "Die Entführung von Peter und Katharina hat in der bolivianischen Öffentlichkeit große Anteilnahme ausgelöst. Die neue Regierung und die Behörden tun alles, um Peter und Katharina zu finden. Wir haben tiefen Dank für die vielen Menschen, die uns helfen: die Polizei in Bolivien und in Österreich, die diplomatischen Vertretungen von Bolivien, Österreich und über die EU-Ebene hinaus, das österreichische Außenamt und die bolivianischen Ministerien, die Präsidenten beider Länder - Evo Morales Ayma und Dr. Heinz Fischer - und viele bolivianische Privatpersonen und Betroffene ähnlicher Vorfälle."

Maximalbeträge abgehoben

Von den (mittlerweile gesperrten) Konten wurden zwischen 26. Jänner und 8. Februar in verschiedenen Städten Boliviens jeweils die Maximalbeträge abgehoben, wie die Familien auf der Homepage berichten. Der letzte Kontakt der Angehörigen mit Katharina und Peter, die auf Weltreise waren, datiert vom 24.Jänner.

Neben den polizeilichen Ermittlungen wollen die Familien nichts unversucht lassen, um nähere Kenntnis über den Aufenthalt des Paares zu erlangen: "Für Hinweise und Informationen, die dazu führen, dass wir Peter und Katharina finden, wurde eine Belohnung von 6.000 US-Dollar ausgesetzt. Alle Hinweise werden vertraulich behandelt. Wir wollen unsere Kinder/Bruder/Schwester finden; wir sind nicht an der Verfolgung der Täter interessiert".

Ein von der Familie beauftragter Repräsentant vor Ort zeigte sich mit den jüngsten Verhaftungen zufrieden. Meldungen der vergangenen Tagen, wonach vor die Leichen von Koller und Rabitsch gefunden worden sind, haben sich in der Zwischenzeit als falsch herausgestellt. (APA)