Santiago - Einen Tag nach ihrem Amtsantritt hat die neue chilenische Präsidentin Michelle Bachelet dem Grab ihres während der Herrschaft von Ex-Diktator Augusto Pinochet gestorbenen Vaters einen bewegenden Besuch abgestattet. Zusammen mit ihrer Mutter Angela Jeria legte sie am Sonntag in dem Mausoleum Blumen nieder, in dem ihr Vater und weitere Familienmitglieder begraben liegen. "Ich danke euch allen, dass ihr gelebt habt", sagte Bachelet. Bachelets Vater Alberto war Militärberater des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende, der 1973 in einem blutigen Putsch gestürzt wurde.Der Vater der neuen Präsidentin starb 50-jährig an einem Herzinfarkt, nachdem er sechs Monate lang von den Handlangern von Diktator Augusto Pinochet gefangen gehalten und gefoltert worden war. Auch Michelle Bachelet und ihre Mutter wurden zwei Wochen in einem berüchtigten Foltergefängnis der Militärjunta festgehalten, bevor ihnen die Flucht gelang. Ihr Leiden und das ihrer Eltern brachten Michelle Bachelet große Sympathien beim chilenischen Volk und halfen ihr im Jänne zum Sieg bei der Präsidentschaftswahl. Sie hatte am Samstag offiziell die Nachfolge von Präsident Ricardo Lagos angetreten. (APA)