Wien - Die Grünen verlangen von der Stadt Wien den Einsatz von 18 Mio. Euro für "sanierungsbedürftige" Schulen. Schulsprecherin Susanne Jerusalem präsentierte in einem Mediengespräch am Freitag eine Liste mit 20 Gebäuden, die nach Aussage der Grünen "schwere Baumängel" aufweisen. Insgesamt seien in ganz Wien 46 Standorte betroffen, hieß es. Diese Zahl sei auch durch die Wiener Schulverwaltung bestätigt worden, betonte Jerusalem.

Eine Anfrage der Grünen in der Gemeinderatssitzung vom 28. Februar, um welche Standorte es sich handle, sei von der SPÖ noch nicht beantwortet worden. 20 der betroffenen 46 Gebäude hätten die Grünen bereits gefunden, meinte Jerusalem. "26 sind noch unbekannt", so die Grüne Schulsprecherin.

Bausubstanz "von oben heruntergefallen"

Elternvertreter einer Schule im Bezirk Wien-Landstraße berichteten von einem Vorfall im Herbst: Im Oktober seien acht Räume gesperrt worden, weil Bausubstanz "von oben heruntergefallen" sei, so die Mutter eines Elfjährigen, der die Hauptschule in der Kölbelgasse besucht. Außerdem stinke es auf den Toiletten "furchtbar". "Die Kinder stehen im Nassen, weil die Leitungen kaputt sind", klagte die Mutter.

In einem ähnlichen Zustand wie die Schule in der Landstraße seien etwa auch Gebäude in der Pfeilgasse in Wien-Josefstadt, sagte Jerusalem. Die Fenster fielen faktisch in den Hof heraus, die Geruchsbelästigung auf den Toiletten sei "grauenhaft" und die Rohre durchgerostet. Die Bezirksvertretung habe für die Mängel wieder "Geld flüssig gemacht", meinte Jerusalem. Die Schule brauche eine Generalsanierung, dafür habe aber der Bezirk kein Geld, teilte Rahdjian mit.

Panikmache sei offensichtlich ein wesentlicher Teil der Grünen Oppositionspolitik, reagierte die SPÖ am Freitag in einer Aussendung auf die Vorwürfe. Es gehöre zur laufenden Regierungsarbeit, dass die Stadt bei den Schulen ihre Verantwortung wahrnehme und Maßnahmen setze. (APA)