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Foto: APA/dpa/Rainer Jensen
Paris - Nicht nur das lange Sitzen, sondern auch die Bedingungen in den Flugkabinen erhöhen nach Ansicht von Forschern auf Langstreckenflügen das Thromboserisiko. Wissenschafter der Universitätsklinik Leiden in den Niederlanden schickten im Rahmen einer Studie, die am Samstag im britischen Fachmagazin "The Lancet" erscheinen soll, 71 gesunde Männer und Frauen im Alter von zwanzig bis 39 Jahren auf einen Acht-Stunden-Flug in 11.000 Meter Höhe.

Wochen später mussten die Probanden einen achtstündigen Filmmarathon im Sitzen über sich ergehen lassen, im letzten Test sollten sie acht Stunden lang Alltagstätigkeiten nachgehen. Bei jedem Versuch wurden Blutproben genommen. Das Ergebnis: Während nach dem Flug der Anteil des Gerinnungsproteins TAT im Blut durchschnittlich um 30,1 Prozent anstieg, sank er nach den anderen Dauer-Sitztests um einige Prozentpunkte ab.

Das Resultat widerlegt zum Teil bisherige Annahmen, denenzufolge das erhöhte Thromboserisiko bei Langstreckenflügen auf die beengte und starre Sitzhaltung zurückzuführen ist. Das erhöhte Risiko beim Fliegen entstehe vielmehr auch durch spezifische Faktoren wie zu niedrigen Druck und mangelnde Sauerstoffzufuhr in der Kabine, schrieben die Forscher. Die Thrombose ist eine Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel in einem Gefäß bildet. Wandert dieses in Herz, Lunge oder Gehirn, können Infarkte, Embolien oder Schlaganfälle die Folge sein. (APA)