Ottawa - Das in der Arktis lebende Volk der Inuit hat sich irritiert über die medienwirksame Demonstration von Ex-Beatle Paul McCartney und seiner Frau Heather gegen die Robbenjagd gezeigt. Der Sänger habe bei der Aktion vor einer Woche die Standpunkte von gegen einheimische Völker und gegen die Jagd voreingenommenen Tierschützern "wie auswändig gelernt" wiedergegeben, sagte der Präsident der Inuit-Polarkreiskonferenz, Aqqaluk Lynge, am Donnerstag. Er lud den Popstar zu Diskussionen über die traditionelle Seehundjagd nach Grönland ein. Das Fleisch der Tiere sei ein wichtiger Bestandteil des arktischen Speiseplans, zudem unterstütze der Handel mit den die regionale Wirtschaft. "Unsere Seehundjagd ist umweltverträglich", betonte Lynge. Das Ehepaar McCartney hatte sich bei der Protestaktion vergangene Woche auf eine Eisscholle in den Robbengebieten an der Ostküste Kanadas einfliegen lassen und sich gemeinsam mit einem Robbenbaby ablichten lassen. Organisiert wurde der Besuch des Musikers und seiner Frau von der Vereinigung Humane Society. Die McCartneys setzen sich seit vielen Jahren für den Tierschutz ein. 2005 wurden bei der Robbenjagd, die in der Regel von Mitte März bis Mitte April dauert, offiziell mehr als 300.000 Tiere erlegt. (APA)