Überall Schwärze. Nichts war gut. Der ORF nicht. Das Kabel mit dem Modem, das so prompt und logisch reagiert wie Stan auf Ollies Befehle. Auf Premiere Austria keine Chance. Einmal ein geiles Match im Fernsehen, einmal eine resche männliche Schlacht, zwischen dem Schönling und Portugiesen José Mourinho, seiner von russischen Ölmillionen geschmierten Maschine Chelsea und der eitlen spanischen Künstlerkolonie von Barcelona.

Nur auf Premiere Sport fand das Drama, Schmuck jedes anständigen Haushalts, eine Heimstatt. Auf ORF 1 eine uralte Folge des dicken Bullen, auf dem anderen Kanal der "Report". Premiere Austria unterhielt mit österreichischem Eishockey diejenigen, denen so etwas halt liegt. Nicht einmal die Deutschen hatten Platz für Werder Bremen, und die hackelten immerhin bei Juventus Turin wie die unglücklichen Schweine. Auf Kabel der weichliche Michael Douglas als Dschungelprofi. Auf Super RTL der einzige Lichtblick: Kevin Kostner als verwundeter Baseballprofi. Wenigstens ein Melodram und eine Ausrede für das glasig Schäumende.

Gut, niemand kann nach der olympischen ÖSV-Burleske um das Dickere als Wasser ewig eine gleichwertige Real-Life-Soap-Opera erwarten. Aber gar nichts ist eindeutig zu wenig. Die Jungs hinter den matten Scheiben sollten nachdenken. Jetzt wird irgendwann doch Frühjahr, die Mönche des Weißgefrorenen weichen demnächst den Primeln und Bienen. Die schönste Show des Kontinents muss an die alte Iris gelangen! Worauf sollen wir warten? Auf noch mehr Geld für noch weniger Säcke? Der Kick hat mehr zu sagen, bei ihm geht es um das größte Wohl für die größtmögliche Zahl. Nicht Quoten, Menschen, glückliche. (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 10. März 2006, Johann Skocek)