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Museumsleiter Siegfried Warth prüft eines der insgesamt 700 Telefone im Deutschen Telefonmuseum in Morbach. Auf einer Fläche von etwa 600 Quadratmetern sind dort Telefone aus der Zeit von 1876 bis zur Gegenwart ausgestellt, die meisten voll funktionstüchtig.

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In Österreich hat die Zahl der Festnetzanschlüsse innerhalb von acht Jahren im EU-weiten Vergleich am stärksten abgenommen. Zwischen 1996 und 2004 ging die Zahl jährlich um 2,6 Prozentpunkte zurück. Österreich hat mit 37,5 Festnetzanschlüssen je hundert Einwohner auch einen der niedrigsten Werte in der gesamten Union, wie aus einer Aufstellung der EU-Statistikbehörde Eurostat hervorgeht.

Mobilfunknutzer steigen

Gleichzeitig hat die Anzahl der Mobilfunknutzer zugenommen. Zwischen 1996 und 2004 ist ihre Zahl um 39,3 Prozent in Österreich gestiegen. Inzwischen haben schon 98 von hundert Österreichern ein Handy. In fünf EU-Staaten hat jeder Bürger statistisch gesehen mindestens eines: In Schweden, Italien, Tschechien, Großbritannien und Luxemburg gibt es mehr als hundert Anschlüsse je hundert Einwohner, Gleiches gilt für die Nicht-EU-Staaten Island und Norwegen. Die höchsten Zuwachsraten zwischen 2003 und 2004 im Mobilfunkbereich – aber auf relativ niedrigem Niveau – verzeichnen Litauen (45,1 Prozent), Polen (32,7) und Lettland (26 Prozent).

Der Eurostat-Bericht zur Telekommunikation widmet sich auch dem Internet. Demnach hat Österreich mit 270 Internetprovidern nach Deutschland mit 900 die zweithöchste Zahl, was auf einen scharfen Wettbewerb hier zu Lande schließen lässt. Allerdings wird von Eurostat eingeräumt, dass die Angaben zu den Internetprovidern häufig nur "auf groben Schätzungen" beruhen.

Nachholbedarf in Sachen Breitband

Einmal mehr wird der Nachholbedarf in Österreich in Sachen Breitband deutlich. Basierend auf Zahlen vom Jänner 2005 wird festgestellt, dass 11,6 Prozent der Österreicher einen Breitbandanschluss zur Verfügung haben. Der Durchschnittswert in den alten EU- Staaten liegt bei zwölf Prozent. Die Niederlande (22,4 Prozent) und Dänemark (22 Prozent) weisen die höchste Breitband-Anschlussdichte auf. Generell haben in Österreich 45 Prozent der Haushalte einen Internetzugang, der Durchschnittswert in der aus 25 Staaten bestehenden Union liegt bei 43 Prozent.

Zahl der Beschäftigten zurückgegangen

Trotz der Steigerung der Mobilfunk- und Internetanschlüsse ist die Anzahl der Beschäftigten im Telekommunikationssektor zwischen 2003 und 2004 in Österreich im EU- Vergleich überdurchschnittlich stark zurückgegangen. Mit einer Reduktion von 14 Prozent liegt Österreich nach Litauen, das einen Rückgang um 22,4 Prozent hinnehmen musste, auf dem zweiten Platz. Im EU-Durchschnitt betrug der Rückgang ein Prozent. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10.3.2006)