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Briefmarke der österreichischen Post mit 0,03 Gramm Meteoritenstaub

Foto: APA/Schlager
Wien - Jeden Tag wird die Erde vom Weltall aus mit rund 100 Tonnen fester Materie "bombardiert" - meist unbemerkt in Form von kosmischem Staub. Ein winziger Teil davon - nämlich 18 Kilo - ist nun auf österreichischen Briefmarken gelandet. Die neueste Kreation der Post AG mit einem Nennwert von 3,75 Euro ist außerdem kugelrund. Erstausgabetag ist der 24. März.

Rund 4,5 Milliarden Jahre alt sind die in die Wertzeichen eingearbeiteten Staubpartikel. Der von der Österreichischen Staatsdruckerei in einem Spezialverfahren auf die Briefmarken aufgebrachte gemahlene Meteorit wurde am Naturhistorischen Museum Wien untersucht und als "H-Chondrit" (Steinmeteorit, Untergruppe "Gewöhnliche Chondrite") klassifiziert. Der extraterrestrische Gesteinsbrocken stammt aus dem Asteroidengürtel, der sich auf einer Bahn zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne bewegt.

Stückzahl

Insgesamt 19 Kilo wog der erste "Post-Meteorit", bevor ihm die Spezialisten zu Leibe rückten. Der Rest des in der marokkanischen Wüste gefundenen Himmelskörpers - knapp ein Kilo - kann im Naturhistorischen Museum besichtigt werden. Mit den weltweit ersten kosmischen Postwertzeichen kann man Inlandsbriefe bis zwei Kilo auf die Reise schicken, der Nennwert beträgt 3,75 Euro. Wer eine außerirdische Briefmarke erstehen will, sollte sich beeilen, es wurden nämlich nur 600.000 Stück gedruckt. Auf jedem der gummierten Sammelobjekte befinden sich 0,03 Gramm Meteoritenstaub.

"Die meisten Exemplare werden wohl in Briefmarkenalben landen", schätzt Herbert Götz, Vertriebs- und Marketingleiter der Post AG. Er verspricht auch in Zukunft innovative Frankaturware: "Man darf mit weiteren Überraschungen rechnen. Wir experimentieren mit einigen Materialien." Großes Lob zollte Götz diesbezüglich der Staatsdruckerei. Das gemeinsam erarbeitete Know-how werde allerdings nicht ans Ausland verkauft, die Erkenntnisse streng gehütet: "Wenn, dann gibt es nur Gemeinschaftsproduktionen."

Am 24. März wird die Sonderbriefmarke um 19.00 Uhr feierlich im Naturhistorischen Museum präsentiert. Von 10.00 bis 17.00 Uhr entwertet das Sonderpostamt "außerirdische" Post mit dem Ersttagsstempel. Die originellen Markenkreationen scheinen laut Götz jedenfalls gut anzukommen: "2005 gab es seit langer Zeit wieder einen Anstieg der Abonnenten-Zahlen." (APA)