Hannover - Der größte europäische Computerhersteller Fujitsu Siemens hat im Geschäftsjahres 2005/06 (zum 31. März) beim Umsatz um 12 Prozent auf 6,7 Mrd. Euro zugelegt und das Ergebnis vor Steuern um 27 Prozent auf 120 Mio. Euro gesteigert. "Trotz des harten Wettbewerbs haben wir ein tolles Ergebnis erreicht", erklärte Unternehmenschef Bernd Bischoff heute, Donnerstag, auf der IT- und Telekommesse CeBIT in Hamburg. Bis 2008 soll der Umsatz auf über zehn Mrd. Euro und der Gewinn auf 215 Mio. Euro zulegen.

Die stärksten Umsatzzuwächse gab es bei mobilen Produkten für Konsumenten (29 Prozent) und für den Geschäftsbereich (23 Prozent). "Bei den Stückzahlen kann man noch mal einige Prozentpunkte drauflegen", so Bischoff. Das Geschäft mit Klein- und Mittelunternehmen (KMU) stieg um 20 Prozent, bei Dienstleistungen und Speicherlösungen (jeweils 16 Prozent) war das Plus etwa geringer.

Umsatzplus in Russland von 130 Prozent

Während das Wachstum in Deutschland bei rund drei Prozent lag, steigerte Fujitsu Siemens die Umsätze in der Region Naher Osten und Afrika um mehr als 50 Prozent und in Osteuropa um 48 Prozent. "In den nächsten Jahren wollen wir die Umsätze in Osteuropa verdreifachen", sagte Bischoff. Besonders stark sei das Plus mit 130 Prozent in Russland ausgefallen.

Der deutsche Markt hat für das Unternehmen in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Während im Jahr 2000 noch 52 Prozent der Umsätze auf die Bundesrepublik entfielen, sank der Anteil inzwischen auf 40 Prozent. Das Konzernergebnis liegt mit 1,8 Prozent noch unter der Zwei-Prozent-Marge. In zwei Jahren will das Unternehmen die Rendite auf 2,5 Prozent erhöhen.

SBS auf dem Weg zur Gewinnzone

Die kürzlich übernommenen Teile der defizitären Siemens-IT-Tochter SBS sollen nach einer Restrukturierungsphase binnen eines Jahres wieder schwarze Zahlen schreiben. Product Related Services (PRS), das kriselnde Geschäft mit Computer-Wartungsarbeiten, geht am 1. April von Siemens auf Fujitsu Siemens über. Innerhalb von SBS war der Bereich zuletzt der größte Verlustbringer.

Die aktuellen Forderungen von Verwertungsgesellschaften in Deutschland nach einer Copyright-Abgabe von 48 Euro pro PC lehnt Fujitsu Siemens naturgemäß ab. "Da könnte man auch 1.000 Euro pro Auto einheben, für künftiges - potenzielles - Schnellfahren", so Bischoff. Die deutschen Konsumenten würde die Abgabe rund 200 Mio. Euro kosten, die Händler noch viel mehr.

Fujitsu Siemens Computers gehört je zur Hälfte der Siemens AG und der japanischen Fujitsu-Gruppe und ist laut dem Marktforschungsinstitut IDC weltweit Nummer fünf unter den PC-Herstellern. (APA)