Wien - Das H5N1-Virus, das von Vögeln ausgeht, hat sich laut Auskunft von Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger, dem Bereichsleiter für Humanmedizin in der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), noch nicht verändert. Auch nicht bei der Übertragung auf die drei bei der ersten Probe positiv getesteten Katzen aus dem Tierheim Arche Noah in Graz.

"Es gibt derzeit keinerlei Belege für eine Änderung", sagte Allerberger am Mittwoch im Rahmen eines Hintergrundgesprächs in Wien. Die Aussage des deutschen Landwirtschaftsministers Horst Seehofer (CSU), der am Mittwoch wegen der Infektion von Katzen gemeint hatte, dass es eine "potenzielle Gefahr" für den Menschen gebe und "dass die Vogelgrippe deutlich näher an den Menschen gerückt" sei, nannte Allerberger "nicht nachvollziehbar". "Dafür gibt es keine Daten", fügte er hinzu.

Außerdem gebe es sogar Anzeichen, dass der in Europa grassierende Virus-Stamm "empfindlicher gegenüber älteren Grippemitteln geworden ist". So habe das in Österreich gar nicht mehr erhältliche Grippemittel Amantadin, das vorwiegend in Osteuropa produziert werde, Wirkung gezeigt. Allerberger: "Dieses Mittel wird auch gegen Parkinson verwendet." Der ursprünglich aus Asien kommende Virus-Stamm von H5N1 sei dagegen noch resistent gewesen.

Allerberger riet jedoch generell davon ab, Grippemittel jeder Art wegen einer möglichen Pandemie privat zu Hause zu horten: "In österreichischen Apotheken gibt es zum richtigen Zeitpunkt genug davon." (APA)