Seit den Anfängen der Frauenbewegung stehen die vielfältigen Benachteiligungen von Frauen am Arbeitsmarkt im Mittelpunkt der Diskussionen und sind Basis für ganz zentrale Forderungen. Schlagworte wie "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" sind uralt, nichts desto trotz noch immer nicht überall erfüllt. Gleiche Chancen an der Teilhabe bezahlter, sowie die gerechte Verteilung von unbezahlter - und daher traditionell von Frauen erledigter - Arbeit sind ebenfalls nach wie vor unerreichte Ziele. Die drastischen Veränderungen am Arbeitsmarkt lassen realistische Befürchtungen wach werden, dass die Situation von Frauen noch schwieriger wird. Die Zunahme an prekären Arbeitsverhältnissen, der Verlust von Arbeitsplätzen in der Produktion, die neue Selbständigkeit - Folgen einer immer flexibler und liberaler werdenden Wirtschaft - wirken sich vor allem bei Frauen in einem viel stärkeren und dramatischeren Ausmaß aus.

Individualisierung

Zudem lässt die im Trend liegende Individualisierung der Gesellschaft den Eindruck entstehen, dass Arbeitslosigkeit, Armut, etc. selbstverschuldete Probleme sind, da jede/jeder alles schafft, wenn sie/er nur gut genug ist. Das lenkt den Blick ab von strukturellen, wirtschaftlichen und politischen Fehlentwicklungen, schwächt die Solidarität der Arbeitnehmerinnen und verhindert ein gemeinsames, kraftvolles, frauenbewegtes Aufbegehren. Diese Enquete hat das Ziel, den Ist-Zustand des Österreichischen Arbeitsmarktes genauer anzusehen, Fehlentwicklungen aufzuzeigen, den Blick über den Tellerrand zu richten auf die Einflüsse von Globalisierung und Liberalisierung und letztendlich über Maßnahmen nachzudenken, die die Situation von Frauen verbessern können und darüber, wie Frauen miteinander wieder stärker werden können.

Das Programm im Detail

09:00 - 09:30 Willkommen, Check-in

09:30 - 10:00 Begrüßung
Bürgermeister Helmut Manzenreiter Eröffnung und Kurzreferat LHStv.in Dr.in Gaby Schaunig

10:00 - 10:40 Zur Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen Männer und Frauen, Dr.in Christine Perner/AMS

10:40 - 11:20 Wird a-typisch typisch?
Was 771.500 Frauen gemeinsam haben...
Elisabeth Rolzhauser/ÖGB

11:20 - 11:50 Pause mit kleinem Imbiss

11:50 - 12:30 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Schlüssel für die Herausforderungen der Zukunft! Dr.in Claudia Mischensky/IV

12:30 - 13:10 Überarbeitet. Unterbezahlt. Frauenerwerbsarbeit und Globalisierung Dr.in Gabriele Michalitsch/WU Wien

13:10 - 13:30 Resümee und Ausblick STRin Mag.a Hilde Schaumberger

13:30 - 14:30 Ausklang bei gemeinsamem Mittagsimbiss

Moderation: Sigrun Taupe/Frauenbeauftragte Stadt Villach (red)