Der US-Anbieter für unabhängiges Publizieren im Internet Lulu.com will seine Reichweite ausbauen und plant die Einführung fünf neuer Websites in Europa. Zudem soll die bestehende britische Version ausgebaut und überarbeitet werden. Das Technologieunternehmen, das sich ausdrücklich nicht als Verlag bezeichnen will, ermöglicht die Veröffentlichung, den Kauf sowie Verkauf aller digitalen Inhalte und überlässt die Kontrolle darüber ausschließlich den einzelnen Autoren. Die neue Webpräsenz ist vorerst für die Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Holland vorgesehen.

Wöchentlich mehr als 1.000 neue Titel

Derzeit werden auf Lulu.com wöchentlich mehr als 1.000 neue Titel veröffentlicht. Das bedeutet mehr als doppelt soviel Output, als die zehn größten traditionellen, amerikanischen Verlage zusammen hervorbringen. Das Publizieren auf der Webseite ist kostenlos. Das Unternehmen verdient dafür einen bestimmten Prozentsatz an jedem Verkauf mit. Lulu.com will noch in diesem Monat in Großbritannien mit dem Druck von Büchern für den europäischen Markt starten und in London im Sommer ein eigenes Europa-Büro eröffnen.

Von Red Hat zu Lulu

Die Idee zu Lulu.com hatte der kanadische Unternehmer Bob Young, der auch Red Hat Linux gründete. Young will nach eigenen Angaben das in der Verlagswelt schaffen, was Ebay im Bereich Auktionen erreicht hat. Die Website steht nicht nur Autoren, sondern auch Photographen, Filmemachern, Musikern und Designern zur Verfügung, um ihre Arbeit zu veröffentlichen. Der Name Lulu geht zurück auf einen amerikanischen Slangbegriff, der unter anderem soviel bedeutet wie "bemerkenswerte Idee".(pte)