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Im Tierheim wurde eine Rückholaktion für Tiere gestartet, die in einem Nachbargehege zum Federvieh gehalten wurden.

Foto: APA/ MARKUS LEODOLTER
Graz - Aufregung um das Grazer Tierheim "Arche Noah" und seinen Leiter, den Obmann des Vereins "Aktiver Tierschutz", Herbert Oster. Obwohl die am 16. Februar verhängte Sperre nie aufgehoben wurde, habe der Tierschützer auch nach dem - mittlerweile negativ befundeten - H5N1-Fall bei einer Katze das Tierheim teilweise weiter offen gehalten. Oster beruft sich auf mündliche Zusagen. Zu den Vorwürfen rund um das Grazer Tierheim "Arche Noah" erklärte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, dass die zuständige Landesveterinär-Behörde nun überprüfen müsse, "ob die Anordnungen vom Magistrat eingehalten wurden oder nicht".

Rückholaktion gestartet

Der vom Magistrat erlassene Bescheid sieht vor, dass Tiere weder aufgenommen noch vergeben werden dürfen. Daran hätte man sich in der "Arche Noah" nicht gehalten. So wurden Katzen noch vor wenigen Tagen an neue Besitzer vergeben. Tiere die nicht zu den 40 getesteten Tiere zählen, die jedoch in einem Nachbargehege zum Federvieh gehalten wurden. Für diese Tiere wurde am Dienstag eine Rückholaktion gestartet. Die Tiere sollen nach Nickelsdorf in Quarantäne kommen.

Kommunikationslücke

Die Veterinärbehörde der Stadt und die Oberbehörde des Landes berieten am Mittwoch über die weitere Vorgehensweise und allfällige Konsequenzen. Der Tierschutz-Obmann hatte sich bisher auf mündliche Zusagen berufen und offenbar eine Kommunikationslücke zwischen den Behörden erster und zweiter Instanz sowie der Politik genützt. Agrarlandesrat Hans Seitinger zeigte sich verärgert über das Agieren Osters und stellte dessen Vertrauenswürdigkeit in Frage. In einem Schreiben an den Grazer Magistrat forderte Oster auf, "diese Maßnahmen unter dem Gesichtspunkt der 'Gefahr in Verzug' zu betrachten und daher unverzüglich umzusetzen bzw. die bereits eingeleiteten Maßnahmen zu kontrollieren".

Sperre bleibt aufrecht

Bekräftigt wurde am Mittwoch sowohl von Stadt als auch vom Land, dass die Sperre auf jeden Fall bis auf Weiteres aufrecht bleibe. Überlegt wurde eine weiterer Bescheid, dessen Auflagen erfüllt sein müssten, ehe es zu einer anschließenden Kommissionierung und Wiederöffnung kommen könne.

BZÖ: Sperre widerspricht Tierseuchenplänen

Der steirische BZÖ-Obmann Gerald Grosz stellte sich in einer Aussendung hinter die Tierschützer und nahm Agrarlandesrat Seitinger und Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat ins Visier. Die Sperre des Tierschutzhauses sei "bestenfalls parteipolitisch motiviert" und widerspreche den Tierseuchenplänen: "Es wäre daher höchst an der Zeit, dass sich die Staatsanwaltschaft Graz im Interesse des Konsumentenschutzes, aber auch des Tierschutzes einschaltet und wegen des Verdachts des Amtsmissbrauches erhebt". (APA)