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Angehörige trauern um drei Mitglieder der schiitischen Mahdi-Miliz, die am Dienstag bei einem Überfall getötet wurden.

Foto: AP /Karim Kadim
Bagdad - In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind in einem Kleinbus die Leichen von 18 Männern und Jugendlichen gefunden worden. Nach der Entdeckung am Dienstagabend konnten die Toten noch nicht identifiziert werden.

Leichen trugen Handschellen

Die Leichen wurden von US-Soldaten entdeckt. Die Toten trugen Handschellen und Augenbinden, einige waren erschossen, andere erhängt worden, wie die irakische Polizei mitteilte.

Die Männer wurden offenbar Opfer religiös motivierter Gewalt. Nach dem Anschlag auf ein schiitisches Heiligtums vor zwei Wochen hatten sich die Auseinandersetzungen zwischen den moslemischen Glaubensgruppen im Irak massiv verschärft.

Der Minibus wurde kurz vor Mitternacht in der Nähe eines unruhigen Viertels der Hauptstadt entdeckt, das großteils von sunnitischen Arabern bewohnt wird. Die Identität der Toten war unklar.

Mehrere Anschläge

Auf einem Feld im Osten der irakischen Hauptstadt fand die Polizei am Mittwoch die Leichen von vier weiteren Männern, die erwürgt worden waren. Bei mehreren Anschlägen wurden in Bagdad sechs Iraker getötet, darunter zwei Buben. Einen Tag zuvor hatten Unbekannte einen Anschlag auf eine US-Patrouille in Tikrit verübt. Ein Soldat war getötet worden, vier weitere erlitten Verletzungen, wie ein US-Militärsprecher am Mittwoch bekannt gab.

Bei einem Bombenanschlag auf einen Konvoi von Einheiten des irakischen Innenministeriums in Bagdad wurde am Mittwoch mindestens eine Person getötet. Innenminister Bayan Jabor sei in keinem der Fahrzeuge gewesen, sagte ein Mitarbeiter der Behörde. Ein anderer Mitarbeiter sprach von zwei Todesopfern.

Geisel befreit

Ein irakisches Sondereinsatzkommando hat unterdessen einen Regierungsbeamten aus der Geiselhaft befreit. Die US-Armee berichtete am Mittwoch, die Spezialkräfte hätten den mit Handschellen an ein Bett gefesselten Mann am vergangenen Montag in einem Haus in Taji nördlich von Bagdad gefunden.

Er sei vier Tage zuvor entführt und von den Kidnappern schwer misshandelt worden. Die Geiselnehmer hätten geplant, ihn am Montagabend umzubringen. Zwei mutmaßliche Entführer wurden festgenommen.

Wie das US-Militärkommando weiter mitteilte, hoben US-Soldaten am Dienstag östlich der sunnitischen Rebellenhochburg Falluja eine Bombenwerkstatt aus. Sie nahmen fünf Verdächtige fest.(APA)