Berlin - Die Sanierung der maroden Staatsoper Unter den Linden in Berlin rückt in greifbare Nähe. Nach dem Bund hat sich nun auch die Stadt Berlin grundsätzlich bereit erklärt, einen Teil der Baukosten zu übernehmen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit habe entsprechenden Verhandlungen mit dem Bund und dem privaten Förderverein der Oper zugestimmt, teilte Kultursenator Thomas Flierl am Dienstag mit. Die vorläufigen Kosten für die Erneuerung der Bühnen- und Haustechnik werden auf 113 Millionen Euro beziffert.

Gleichzeitig kündigte Flierl einen schrittweisen Abbau der Zuschüsse für die Berliner Opernstiftung an. Sie sollen bis zum Jahr 2009 von jetzt 112 Millionen auf 98,9 Millionen Euro jährlich sinken. Das sehe ein Zuschussvertrag des Landes mit der Opernstiftung vor, den der Senat am Dienstag auf seinen Vorschlag beschlossen habe. Mit dem Vertrag sollen die Deutsche Oper, die Staatsoper und die Komische Oper sowie das Staatsballett Planungssicherheit und die "finanzielle Basis für internationale Konkurrenzfähigkeit" erhalten.

Eingeschränkter Spielbetrieb

Flierl rechnet damit, dass die Bauarbeiten in der Staatsoper bis zur Spielzeit 2008/2009 anfangen könnten. Denkbar sei, dass dann wegen der Bauarbeiten zwei Spielzeiten verkürzt werden oder eine ganze Spielzeit ausfällt. Wegen der überalterten Technik ist der Bühnenbetrieb an der 1742 eröffneten Oper nur bedingt funktionsfähig. Mehrere Inszenierungen mussten umdisponiert werden.

Generalmusikdirektor Daniel Barenboim und Intendant Peter Mussbach hatten sich immer wieder für die Sanierung stark gemacht. Der Freundeskreis der Staatsoper Unter den Linden hatte zugesagt, bis zu 30 Millionen Euro für die Erneuerung aufzubringen.

Der Durchbruch sei gelungen, nachdem Kulturstaatsminister Bernd Neumann "mit einer klaren Aussage" eine Bundesbeteiligung an der Sanierung der Lindenoper "aus nationaler Verantwortung" angekündigt habe, sagte Flierl. Um Verzögerungen zu vermeiden, sollen die Kosten für die Bauplanung vom Freundeskreis übernommen werden. (APA/dpa)