"Es ist kein Geheimnis, dass wir in den nächsten Jahren nicht die Summen investieren werden, die wir einst für Bau und Infrastruktur-Entwicklungen in den Gebieten außerhalb der grünen Linie (Grenze vor dem Sechs-Tage-Krieg 1967) ausgegeben haben", sagte Olmert. Milliardensummen würden derzeit in Siedlungen investiert. Die Arbeiterpartei unter ihrem Chef Amir Peretz will ihrerseits Anreize für israelische Siedler zum Verlassen des Westjordanlandes schaffen. Peretz sprach sich für umfangreiche finanzielle Entschädigungen der Siedler aus, die zur Räumung ihrer Siedlungen bereit wären.
Größere Siedlungsblöcke
Nach Olmerts Plänen sollen Siedler über vier Jahre hinweg innerhalb des Westjordanlandes in größere Siedlungsblöcke umziehen, während das Militär in den geräumten Gebieten verbleiben soll. Dies verursachte heftige Kritik bei den Siedlern wie bei Palästinensern.
Im Gegensatz zu Olmert hat sich Ex-Premier und Friedensnobelpreisträger Shimon Peres, der ehemalige Vorsitzende der Arbeiterpartei, am Montag im Radio gegen "einseitige Schritte" bei der Grenzziehung ausgesprochen. Vielmehr müsse man Verhandlungen mit den Palästinensern auf der Grundlage der "Roadmap", des internationalen Friedensfahrplanes, suchen. Auch Erziehungs- und Verkehrsminister Meir Shitreet unterstrich die Bedeutung der Roadmap. Einseitige Schritte stehen im Widerspruch zu dem vom so genannten Nahost-Quartett (USA, EU, UNO, Russland) verfassten Fahrplan. Dieser sieht eine Verhandlungslösung und einen souveränen und lebensfähigen palästinensischen Staat im Gaza-Streifen und Westjordanland vor.