Wien - Ein gefährlicher Schädling bedroht die Bäume in der Bundeshauptstadt Wien: Im Zuge von Begutachtungen haben Experten des Stadtgartenamtes an der Altmannsdorfer Straße ein massives Auftreten des Blausiebs (Zeuzera Pyrina) entdeckt. Die Raupe dieses Schmetterlings frisst sich durch Äste und Stämme, die daraufhin leicht abbrechen. Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer weiter zu gewährleisten - und um eine weitere Ausbreitung des Schädlings zu verhindern - werden nun rund 150 Bäume gerodet.

Private Gärten betroffen

Problematisch ist der Schädling auch deshalb, weil fast alle Baumarten betroffen sein können. Aus diesem Grund bestehe auch Gefahr für private Gärten in der Umgebung, wie betont wurde.

Die Rodung soll relativ rasch erfolgen, da der Falter im Juni bzw. Juli zu fliegen beginnt, um Eier in benachbarten Bäumen abzulegen. Dies solle verhindert werden, hieß es. Um zu garantieren, dass die Raupen auch wirklich vernichtet werden, werden die Reste der gefällten Bäume verbrannt. An Stelle der Eschen werden Zürgelbäume gepflanzt, die zumindest bisher noch nie vom Blausieb heimgesucht wurden.

Hitze begünstigt Ausbreitung

Der Schädling ist laut Weisgram kein Unbekannter, derart massiv ist er jedoch in Wien noch nie aufgetreten. Vermutet wird nun, dass der heiße Sommer im Jahr 2003 das Wachstum und die Verbreitung des Tieres begünstigt hat. Ein strenger Winter, so wurde betont, macht ihm nichts aus. Auch Schädlingsbekämpfungsmittel zeigen kaum Wirkung.

Rodung und Neupflanzung sind laut Stadtgartenamt die einzige Möglichkeit, die Verbreitung einzudämmen. Die Kosten dafür wurden mit rund 220.000 Euro beziffert. Insgesamt betreut das Wiener Stadtgartenamt rund 100.000 Bäume in Straßen und Alleen. (APA)