Lagos - Bei einem Anschlag im Nigerdelta ist erneut eine wichtige Pipeline des US-Ölkonzerns Shell schwer beschädigt worden. Die Schadenshöhe sei noch nicht bekannt, sagte ein Shell-Sprecher am Montag. Nach seinen Angaben wurde der Anschlag bereits in der Nacht auf Samstag verübt. Die Pipeline etwa 350 Kilometer südöstlich von Lagos sei allerdings wegen der unsicheren Lage in Nigeria bereits außer Betrieb gewesen.

Shell senkte Förderquote

Nach einer Anschlagsserie und mehreren Entführungen hatte Shell die Ölförderung in Nigeria im Februar radikal gesenkt. Am 18. Februar waren neun Shell-Mitarbeiter im Süden Nigerias entführt worden, von denen zwei US-Bürger und ein Brite immer noch in Geiselhaft sind.

Die Kämpfer der Bewegung für die Emanzipation des Niger-Deltas (MEND) fordern die Freilassung von zwei Rebellenführern aus dem Gefängnis und von dem Ölkonzern Shell eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet 1,2 Milliarden Euro für die Verschmutzung nigerianischer Dörfer. Nigeria, Afrikas größter Ölexporteur, bezieht mehr als 95 Prozent seiner Devisen aus dem Ölverkauf. (APA)