Der niederländische Telekom-Konzern KPN ist nach den Worten seines Chefs an der Börse unterbewertet. Der Wert von KPN werde nicht durch den derzeitigen Aktienkurs von neun Euro widergespiegelt, wurde Firmenchef Ad Scheepbouwer in dem Aktionärsmagazin VEB am Montag zitiert. Es sei nicht sein Ziel, die KPN zu verkaufen. Sollte der Konzern aber übernommen werden, müsse es sicher einen Aufschlag auf den derzeitigen Aktienkurs geben.

"Der tatsächliche Wert liegt über neun Euro, weil es viele versteckte Werte bei KPN ist. Auf den tatsächlichen Wert müsste es noch einen Aufschlag geben. Dann ist es möglich, mit uns zu sprechen", sagte der KPN-Chef. "Wenn sie sich die Übernahmen der vergangene Jahre ansehen, wurden dabei Aufschläge zwischen 25 und 60 Prozent gezahlt."

Scheepbouwer fügte hinzu, der künftige Wert des Mobilfunkbetreibers E-Plus könnte zwei bis fünf Mrd. Euro höher als derzeit sein.

Der KPN-Aktienkurs schnellte nach Bekanntwerden der Aussagen zunächst bis auf 9,34 Euro hoch und notierte am Vormittag an der Börse mit 9,26 Euro noch 4,2 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag.

Am Sonntag hatte der Konzern AT&T in den USA die Übernahme des Wettbewerbers BellSouth für rund 67 Mrd. Dollar in Aktien angekündigt. Dabei würde AT&T einen Aufschlag von etwa 18 Prozent auf den letzten Aktienkurs von BellSouth zahlen.(APA/Reuters)