Wien - Ankerbrot erwartet für das abgelaufene Geschäftsjahr 2005 erstmals seit Jahren wieder ein positives Ergebnis, prognostiziert der scheidende Finanzvorstand des Unternehmens, Bernhard Chwatal. Seit der Ankerbrot-Übernahme durch die Familie Ostendorf im Februar 2003 konnte die Ergebnissituation nachhaltig verbessert werden, so Chwatal am Montag.

Beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) erwartet Chwatal "etwas mehr als eine schwarze Null" nach minus 7,02 Millionen Euro im Jahr 2003 und minus 1,01 Millionen Euro 2004. Gleichzeitig konnte auch das seit Jahren negative Eigenkapital ins Positive gedreht werden. 2003 musste Ankerbrot noch ein negatives Eigenkapital von minus 36,74 und 2004 von minus 19,04 Millionen Euro ausweisen. 2004 setzte Ankerbrot 116,36 Millionen Euro (minus 9,4 Prozent) um. Für 2005 wurde zuletzt ein Umsatz von rund 120 Millionen Euro erwartet.

Aus für Traditionsstandort

Ende 2005 wurden auch die Gespräche mit den Gläubigerbanken über die Verwertung des Firmengrundstücks in Favoriten abgeschlossen. Der Liegenschaftstransfer wurde in den vergangenen Tagen abgewickelt. Die ursprünglich 70.000 Quadratmeter große Ankerbrot-Liegenschaft wurde in die Anker Snack & Coffee Liegenschaftsverwaltungs GmbH (ASC) ausgegliedert. Die ASC wurde von den Gläubigerbanken übernommen.

"Damit ist die Ankerbrot AG erstmals seit vielen Jahren de facto wieder schuldenfrei", so Chwatal. Laut Bilanz 2004 batrugen die Bankverbindlichkeiten des Wiener Traditionsbäckers insgesamt rund 32 Millionen Euro, so Sprecher Dieter Riedlinger. Ankerbrot verhandelt derzeit über einen neuen Produktionsstandort für seine rund 1.700 Mitarbeiter. Der Standort Favoriten wird aufgegeben. (APA)