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Foto: Reuters/Sung-Ho
Seoul - Der umstrittene südkoreanische Klonforscher Hwang Woo Suk hat Medienberichten zufolge erstmals zugegeben, direkt an der Fälschung von Forschungsdaten beteiligt gewesen zu sein. Im Zusammenhang mit der Studie aus dem Jahr 2005 über patientenspezifische Stammzellen habe Hwang nach eigener Aussage einen Mitarbeiter seines Labors zur Datenmanipulation angestiftet, berichtete am Montag die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.

Sie berief sich dabei auf Vertreter der Staatsanwaltschaft in Seoul, die Hwang und drei weitere Forscher in seinem früheren Umkreis zum fünften Mal vorgeladen hatte. In dem Fall sei es um die Manipulation von DNA-Proben gegangen, die zum Nachweis von angeblich geklonten maßgeschneiderten Stammzelllinien für Patienten hergestellt worden seien, berichtete Yonhap.

2004er-Studie will Hwang nciht manipuliert haben

Hwang habe jedoch bestritten, auch bei der Manipulation von Daten für seine ebenfalls Aufsehen erregende Stammzellenstudie von 2004 die Hand im Spiel gehabt zu haben. Damals hatten Hwang und sein Team im US-Fachjournal "Science" berichtet, sie hätten als erste weltweit eine menschliche Stammzelllinie aus geklonten Embryonen gewonnen.

Eine Untersuchungskommission der Seouler Nationaluniversität, an der der Tiermediziner gearbeitet hatte, war im Jänner zu dem Ergebnis gekommen, dass beide Abhandlungen gefälscht waren. Hwang hatte als Hauptautor die Verantwortung für die Verwendung gefälschter Daten übernommen und seinen Lehrstuhl zur Verfügung gestellt, die Hauptschuld für die Manipulationen jedoch Mitarbeitern zugeschrieben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fälschungsskandal wegen des Verdachts des Betrugs, der Veruntreuung von Forschungszuschüssen und des Verstoßes gegen das Bioethikgesetz. (APA/dpa)