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Doppeltorschütze für Violett: Roland Linz (im Duell mit Martin Hiden, Rapid)

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Schlimmer Abend für Rapid-Goalie Payer (re), der gleich dreimal hinter sich greifen musste.

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Tabellenführer Austria hat am Sonntagnachmittag das 276. Wiener Derby gegen Meister Rapid dominiert. Der amtierende Cupsieger bezwang den Erzrivalen vor 19.200 Zuschauern im Ernst Happel-Stadion nach überzeugender Vorstellung dank der Tore von Roland Linz (22., 91.) und Maicon Dos Santos (68.) verdient mit 3:0 (1:0). Die Austria distanzierte den ersten Verfolger Salzburg, der am Vortag Sturm Graz 0:4 unterlegen war, in der Tabelle damit um drei Punkte und hat zudem ein Spiel weniger ausgetragen.

Solide violette Defensive

Hatte Rapid die beiden davor ausgetragenen Lokalduelle dieser Saison noch mit jeweils zwei Toren Unterschied (3:1, 2:0) gewonnen, so waren die Hütteldorfer in der 25. Runde weitgehend chancenlos. Die von Rapid-Trainer Georg Zellhofer für sein erstes Derby angekündigte Offensive blieb vor allem vor der Pause völlig aus. Die Austria kontrollierte die Partie von Beginn an aus einer grundsoliden Defensive heraus, ist bereits neun Spiele oder 831 Minuten ohne Gegentor - Saisonrekord in der höchsten Spielklasse.

Torszenen blieben in der Anfangsphase - abgesehen von einem Seitfallzieher des agilen Linz (19.) - dennoch Mangelware, ehe die 22. Minute bereits die vorentscheidende Szene brachte. Sebo setzte sich auf der linken Seite gegen Hlinka und Martin Hiden durch, seinen Querpass beförderte ausgerechnet Rapid-Routinier Bejbl via Schlussmann Payer vor die Füße von Linz. Der ÖFB-Teamspieler, der an Stelle von Rushfeldt stürmte, nahm das Geschenk dankend an.

Laue grüne Offensive

Payer bewahrte den Rekordmeister noch vor Seitenwechsel vor einem höheren Rückstand, als er einen Vachousek-Volley spektakulär entschärfte (43.). Zellhofers Kabinenpredigt folgten zumindest kurzfristig Taten. Waren die Rapidler in den ersten 45 Minuten noch ein Totalausfall, prüften sie zu Beginn der zweiten Hälfte zumindest Fan-Feindbild Didulica. Nachdem Martinez per Weitschuss am Austria-Schlussmann gescheitert war (47.), vergab Bejbl die größte Rapid-Chance, indem er eine Bazina-Freistoßflanke knapp vor dem Tor nicht richtig traf (48.).

Strohfeuer

Es blieb beim Strohfeuer, denn Rapid war in weiterer Folge erneut weit von jeglicher Kreativität des Meisterjahres entfernt. Auf Seiten der kontrollierten Austria rutschte Sebo erst nur um Zentimeter an einem Linz-Pass vorbei (58.), zehn Minuten später wiederholte sich das Schauspiel bei einer Ceh-Flanke. Am langen Eck wartete aber der völlig freistehende Brasilianer Dos Santos und rollte den Ball zu seinem ersten Bundesliga-Tor ein.

Waren schon die ersten zwei Tore über die rechte Abwehrseite Rapids entstanden, nutzte Ceh in der Nachspielzeit einen weiteren Fehler in der wenig meisterlichen Hintermannschaft, legte für Linz auf und der besiegelte mit seinem zweiten Tor endgültig den 102. Austria-Sieg in der ewigen Derby-Bilanz. Rapid hält bei 116 Siegen, 58 Spiele endeten Remis. (APA)

  • SK Rapid Wien - FK Austria Magna 0:3 (0:1). Ernst Happel-Stadion, 19.200 Zuschauer, SR Lehner.

    Tore:
    0:1 (22.) Linz
    0:2 (68.) Dos Santos
    0:3 (91.) Linz

    Rapid: Payer - Markus Hiden (86. Dober), Martin Hiden, Bejbl, Adamski (87. Kienast) - Martinez (71. Kavlak), Garics, Bazina, Hlinka, Akagündüz - Kincl

    Austria: Didulica - Troyansky, Tokic, Antonsson, Papac - Dos Santos (69. Sionko), Sebo (83. Lasnik), Blanchard, Ceh, Vachousek (90. Metz) - Linz

    Gelbe Karten: Hlinka, Kincl bzw. Linz, Sebo, Dos Santos