Frankfurt/Main - Die Erfolgschancen deutscher Filme auf einen Oscar sind nach Meinung der deutschen Regisseurin Caroline Link stets gut, wenn sie den Nationalsozialismus zum Thema haben. Man könne zwar eine Oscar-Nominierung nicht planen. "Aber wenn man als deutscher Regisseur unbedingt einen Oscar in der Kategorie "Bester ausländischer Film" haben möchte, sollte man sich vielleicht doch dieses Themas annehmen", sagte die Oscar-Preisträgerin ("Nirgendwo in Afrika") in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag).

Sophie Scholl

Auch der diesjährige deutsche Beitrag "Sophie Scholl - Die letzten Tage" von Regisseur Marc Rothemund spielt im Nazi-Deutschland. Der begehrteste Filmpreis der Welt wird in der Nacht zum Montag in Los Angeles verliehen. Bisher hatten elf der insgesamt 15 Filme aus Deutschland, die in den vergangenen 50 Jahren für den Auslands-Oscar nominiert waren, den Nationalsozialismus zum Thema.

In Amerika gebe es noch nicht das Gefühl "Oh, mein Gott, schon wieder! Das haben wir doch schon alle hunderttausend Mal gesehen!", sagte Link. Zudem seien die Mitglieder der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences", die die eingereichten Beiträge aus dem Ausland begutachten, vergleichsweise alt. Darüber hinaus sei das Interesse am Nationalsozialismus unter den amerikanischen Filmschaffenden nach wie vor besonders groß, weil ein großer Teil von ihnen jüdischen Glaubens sei und seine Wurzeln in Europa habe. (APA/dpa)