"Darwin's Nightmare", mittlerweile auch auf DVD mit umfangreichem Bonusmaterial erschienen, stellt einen Bezug zwischen der Fischindustrie am Viktoriasee, der Not der Bevölkerung und Waffenimporten nach Afrika her. "Ich wollte nicht Afrika zeigen, wie es ist, sondern wie ich es sehe", sagte Sauper, "Es gibt auf der ganzen Welt keinen objektiven Film. Das ist die Natur des Mediums."
Vier Jahre Arbeit
Er habe vier Jahre lang an dem Film gearbeitet, so Sauper, und sich dabei auf wissenschaftliche Recherchen gestützt. Garcon hingegen wolle sich nur wichtig machen. Zu dessen Vorwurf, der Film suggeriere Waffenimporte nach Afrika, ohne Bilder davon zu zeigen, meinte der Filmemacher: "Was ich zeige, sind Piloten, die sagen, es ist mein Job, militärisches Material nach Afrika zu transportieren." Er habe eben einen sehr politischen, engagierten Film gedreht. "Je größer der Erfolg, desto mehr Gegner gibt es. Dieser Film hält vielen Mächtigen in Afrika und Europa einen Spiegel vor, und das löst Debatten aus."
Garcon hatte in der renommierten literarisch-politischen Zeitschrift "Les Temps Modernes" unter anderem daran erinnert, dass der Nilbarsch in den 50er Jahren im Zuge eines OECD-Entwicklungsprogramms in den Viktoriasee eingeführt wurde. Die einzigen, die sich damals dieser Politik entgegengestellt hatten, seien aus den Reihen der extremen Rechten gekommen. Der Film suggeriere, dass der gesamte Fischfang in die reichen Länder gehe. Tatsächlich würden aber 74 Prozent dessen, was im Viktoriasee gefischt werde, nicht exportiert und 40 Prozent vor Ort konsumiert.
Garcon kritisiert weiters, die in "Darwin's Nightmare" veröffentlichten BBC-Fotos von schwarzen Soldaten, die Kisten tragen (mit offenbar, wie suggeriert wird, illegalen Waffen aus westlichen Staaten) würden aus dem Jahr 1997 datieren und von einer dem internationalen Recht entsprechenden Hilfsaktion zur Unterstützung der Regierung von Ahmad Tejan Kabbah in Sierra-Leone stammen, die durch einen Putsch gestürzt wurde.