Wien - Das Duell zwischen den Vienna Capitals und den Red Bulls Salzburg ist der Hit im Semifinale der Erste Bank Eishockey Liga, das am Sonntag (18:00 Uhr) in die erste Runde geht. Der Meister 2005 aus Wien trifft in der "best of seven"-Serie auf den unmittelbaren Herausforderer aus der Mozartstadt, den nach Abschluss des Grunddurchganges ungefährdeten Tabellenführer. Das zweite Halbfinale bestreiten der Tabelle-Zweite Villacher SV und der -Dritte HC Innsbruck.

"Das wird eine lange und harte Serie", schickte Caps-Coach Jim Boni schon "Liebesgrüße" nach Salzburg. Dass es gegen den Gewinner des Grunddurchgangs mit dem nominell besten Kader der Liga geht, bereitet dem Meistermacher aus Wien kein Kopfzerbrechen. "Alles, was bisher war, zählt nicht mehr. Jetzt beginnt eine neue Saison", zeigte sich Boni zuversichtlich, auch die Rolle des Außenseiters behage ihm mehr.

Auch Caps-Tormann Jürgen Penker, im vergangenen Jahr noch bei Salzburg unter Vertrag, ist gegen seinen Ex-Verein besonders motiviert. "Auswärts werden wir eine starke Defensive brauchen", stellt sich der 23-jährige Penalty-Held vom Donnerstag gegen den VSV auf Schwerstarbeit in Salzburg ein. Die spielfreie Runde am Freitag sei kein besonderer Vorteil für die Wiener.

Bei Salzburg gibt man sich vor dem Spiel vorgewarnt. "Die Caps sind brandgefährlich. Sie wissen, wie man die Meisterschaft gewinnen kann. Wenn wir nicht zu hundert Prozent bei der Sache sind, werden uns die Caps das Fürchten lehren", zollte Kapitän Dieter Kalt, im Vorjahr Meister mit Wien, seinen Ex-Kollegen Respekt. Stürmer Juha Lind, am Freitag beim 2:5 in Innsbruck geschont, wird Sonntag wieder dabei sein.

In den bisherigen Saisonspielen zwischen Wien und Salzburg gingen die "Bulls" fünfmal als Sieger vom Eis und gewannen dabei alle vier Heimspiele. Für Salzburg ist die Playoff Teilnahme jedoch Neuland, der junge Verein hat in der Red-Bull-Ära noch nie eine Halbfinal-Serie gespielt.

Geht es nach der Statistik, wird das Semifinale zwischen dem HC Innsbruck und dem EC VSV erst im siebenten Spiel entschieden. Sowohl die Tiroler, als auch die Kärntner gewannen in acht Saison-Duellen jeweils vier Spiele (je drei Heimsiege und ein Auswärtserfolg). Die Villacher ereilte jedoch am Samstag eine Hiobsbotschaft, Spielmacher Dany Gaulthier fällt wegen eines Fingerbruchs den Rest der Saison aus. Ein Ersatz soll ehestmöglich gefunden werden. "Uns schmerzt dieser Ausfall sehr, das Playoff fängt denkbar schlecht an", meinte VSV-Manager Giuseppe Mion. Ins Team zurückkehren werden hingegen die gegen Graz (3:5) gesperrten Herbert Hohenberger und Trainer Greg Holst.

Innsbruck, das am Freitag mit einem 5:2-Heimsieg über Salzburg als letzte Mannschaft den Sprung ins Playoff geschafft hat, wird hingegen von der Freude über den Halbfinal-Einzug getragen. "Wir waren schon fast übermotiviert, waren überzeugt das Spiel zu gewinnen", sagte Torschütze Patrick Mössmer. Mit einem Finalerfolg würde der Titel erstmals seit 20 Jahren (GEV Innsbruck) wieder nach Innsbruck gehen. (APA)