Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/dpa/Bernd Thissen
Duisburg/London - Akupunktur hilft gegen Migräne genauso wie eine langfristige Medikamentenbehandlung. Dieses Ergebnis der weltgrößten Akupunktur-Studie (German Acupuncture Trials, gerac) bei Kopfschmerzen werden deutsche Forscher im britischen Fachblatt "The Lancet Neurology" (DOI: 10.1016/S1474-4422(06)70382-9) veröffentlichen.

Die Wissenschafter hatten dabei 1.370 schmerzkranke Patienten durch Akupunktur behandelt und einen starken Rückgang von Migräne und Spannungskopfschmerzen festgestellt. Verglichen mit Schmerzkranken, die eine Medikamententherapie machten, fühlten sich Akupunktur-Patienten zudem wohler, erklärte Hans-Christoph Diener von der Universität Duisburg-Essen. Die Ergebnisse waren bereits im vergangenen Jahr kurz vorgestellt worden (derStandard.at berichtete).

Ergebnisse

Mehr als 80 Prozent der Akupunktur-Patienten bezeichneten die Therapie als Erfolg, während die Medikamententherapie von einer hohen Zahl der Studienteilnehmer abgebrochen wurde, zum Teil wegen der Nebenwirkungen. Von den Migränekranken fühlten sich 74 Prozent der Patienten erfolgreich behandelt, bei der medikamentösen Therapie waren es 62 Prozent.

Erstaunlicherweise zeigte auch die Schein-Akupunktur, bei der die Nadeln zur Kontrolle an "falschen" Punkten gesetzt werden, deutlich positive Wirkung. Dennoch meinen die Forscher, dass die Akupunktur-Wirkung nicht nur aus dem so genannten Placebo-Effekt besteht. Der Wirkungsgrad sei höher als der bei Schmerztherapien übliche Placebo-Effekt. (APA/dpa)