Die Arbeiterkammer (AK) Vorarlberg fordert die generelle Sperre von Mehrwert-SMS. Konsumentenschützer der AK in Feldkirch haben den leicht möglichen Missbrauch von kostenpflichtigen "Premium-SMS" nachgewiesen und heute, Donnerstag, in einer Pressekonferenz in Bregenz vor schmerzlichen finanziellen Folgen für Handy-Besitzer gewarnt.

Länge mal Breite

Man bekomme ein SMS auf das Handy und zahle dafür Länge mal Breite, erläuterte Konsumentenberaterin Irma Rudigier und Sachverständiger Elmar Schlappack: "Sie kennen den Absender nicht, haben nie etwas bestellt, löschen das SMS, noch bevor sie es gelesen haben - und zahlen trotzdem". Für den Test der AK Vorarlberg gründeten AK-Konsumentenschützer eine Scheinfirma und verschickten kostenpflichtige SMS an vor-informierte Kollegen. Wenige Wochen später trudelte das Geld auf dem Bankkonto der "Abzockerfirma" ein. Können müsse man dafür nicht viel: "Etwas Kreativität, etwas EDV-Erfahrung und etwas kriminelle Energie reichen vollkommen aus".

Dauerärgernis

In der AK-Konsumentenberatung seien solche kostenpflichtigen SMS ("Premium-SMS") ein Dauerärgernis, vor dem man sich bisher kaum schützen konnte. Es sei geradezu ungeheuerlich, dass es die Möglichkeit gibt, unbestellte SMS zu erhalten und dafür bezahlen zu müssen. Möglich sei das, seit vor einigen Jahren neue Dienstleistungen via Handy und auch entsprechende neue Abrechnungsmethoden geschaffen wurden, bedauert die AK.

"SMS-Abzocke"

Bei der getesteten "SMS-Abzocke" heißt das Abrechnungsmodell "Mobile Terminated Billing" (kurz MT-Billing). Dabei wird jede Kurznachricht berechnet, die vom Diensteanbieter an den Kunden geschickt wird. Dieses System wird legal angewendet bei bestellten Abo-Diensten, Nachrichtendiensten, Alerts (etwa Ergebnisdienste im Sport), Mail-Notifys (SMS-Benachrichtigung, dass eine neue E-Mail/Nachricht auf dem Anrufbeantworter eingegangen ist) oder Horoskopdiensten mit täglich wiederkehrendem Versand.(APA)