Wien - Zigarettenschmuggel und der sich abzeichnende "Preiskrieg" bei Zigaretten in Österreich bereiten der zum britischen Gallaher-Konzern gehörenden Austria Tabak (AT) weiter Kopfzerbrechen. Schon jede fünfte Zigarette in Österreich wurde im Jahr 2005 nicht legal versteuert, erklärte Austria Tabak-Geschäftsführer Stefan Fitz. Die Tendenz ist weiter steigend.

Der zunehmende Schmuggel schlage sich auch auf das Steueraufkommen aus der Tabaksteuer nieder: Im Jahr 2005 nahm der Finanzminister aus diesem Posten 1.340 Mio. Euro ein und damit um 10 Mio. Euro weniger als budgetiert. Die Austria Tabak fordert trotz eines "Aufgriffrekords" im Jahr 2005 noch stärkere Bemühungen. "Schmuggel ist kein Kavaliersdelikt", unterstreicht Fitz. Die Qualität von Schmugglerware sei fragwürdig, da die Herstellungsbedingungen unbekannt seien.

Mindestpreis

Betont gelassen gibt sich Fitz heute in Sachen des seit Jahresbeginn erkennbaren "Preiskampfs" bei den Zigarettenpreisen: "Die Einführung eines Mindestpreises ist Sache der Politik", erklärte er. Heute Abend berät das Parlament über die Festlegung von Mindestpreisen für Zigaretten in Österreich - voraussichtlich in Höhe von 3,20 oder 3,30 Euro. Zu allfälligen weiteren Schritten oder Szenarien wollte sich Fitz heute nicht äußern.

Auf eine klare Befürwortung von gesetzlich festgelegten Mindestpreisen ließ er sich nicht festlegen. Die Austria Tabak könne "mit allem leben". Die Erfahrung in anderen Ländern zeige, dass es bei einem echten "Preiskrieg" vor allem Verlierer gebe, genannt wurden insbesondere der Jugendschutz und wegfallende Steuereinnahmen für den Finanzminister. Mit Preissenkung bei mittlerweile vier AT-Marken - Smart, Benson & Hedges Red, Ronson, St. George - habe die AT als österreichischer Marktführer den "hingeworfenen Fehdehandschuh aufgegriffen".

In Österreich beschäftigt die Austria Tabak 1.302 Mitarbeiter. (APA)