Wiener Neustadt - Im Zuge der Räumung der "Angerler Grube" bei Theresienfeld im Bezirk Wiener Neustadt sind heute in 13 Metern Tiefe die ersten mit Chemikalien gefüllten Fässer gefunden worden. Die "Umweltbomben" wurden unter größter Vorsicht freigelegt, die Räumungsmannschaft war mit schwerem Atemschutzgerät und Schutzanzügen ausgerüstet.

Keine Evakuierungen notwendig

Nach Angaben der Arge Räumung Fischer-Deponie ist anzunehmen, dass die Gebinde die gleichen giftigen Schadstoffe enthalten wie sie in der nur 200 Meter entfernten, bereits sanierten Altlast vorgefunden worden waren. Bezirkshauptmann Heinz Zimper zufolge war - nach Abtragen der oberen Schichten - der Fund in dieser Tiefe zwar erwartet worden, aber nicht in dieser Konzentriertheit. Die Umweltpolizei wurde eingeschaltet. Zur intensiven Geruchsbelästigung betonte Zimper, es bestehe keinerlei Gefahr für die Anrainer. Evakuierungen seien nicht notwendig.

Aus der ehemaligen Schottergrube, die Anfang der 1970er Jahre mit diversen Abfällen aufgefüllt wurde, sickern seit Jahrzehnten Ammonium, Chloride, diverse Kohlenwasserstoffverbindungen sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Phenole. Die jetzt vorgefundenen Giftfässer sind der Aussendung zufolge zum Teil verrostet und ausgelaufen. Nur wenige Meter durchlässiger Schotter trennen die illegalen Ablagerungen vom Grundwasserstrom der Mitterndorfer Senke.

Die Räumung lief nach dem Ende der Arbeiten an der Fischer-Deponie im Sommer 2005 an und soll bis zum Herbst 2006 abgeschlossen sein. Vorgestern, Montag, zog Umweltlandesrat Josef Plank (V) Zwischenbilanz: Die oberen Schichten wurden bereits zur Wiederverwertung ausgesiebt und etwa 75.000 Tonnen sauberes, für die Wiederverfüllung geeignetes Bodenmaterial geborgen. Insgesamt müssen 232.000 Tonnen nicht verunreinigter Bodenaushub, Abfall und kontaminierter Untergrund abgetragen und entsorgt werden. (APA)