Wien - Dank der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge als "Shooting Star" ist die heimische Versicherungswirtschaft auch im abgelaufenen Jahr stärker als erwartet gewachsen. Getragen von einem kräftigen Anstieg der Einnahmen in der Sparte Leben um 15,5 Prozent auf 7,12 Mrd. Euro legte das gesamte Prämienvolumen um 9,6 Prozent auf 15,32 Mrd. Euro zu. Mitte vergangenen Jahres waren noch lediglich 5,7 Prozent Zuwachs erwartet worden. Die Leistungen wuchsen 2005 um 1,1 Prozent auf 8,64 Mrd. Euro. Für 2006 rechnet die Branche mit einem Einnahmenplus von 4,1 Prozent, wie am Mittwoch erklärt wurde.

Der Vertragsbestand in der Zukunftsvorsorge erhöhte sich im Vorjahr von 413.000 auf 650.000, die Prämieneinnahmen daraus legten um etwa 42 Prozent von 309 auf rund 440 Mio. Euro zu. In die Wachstumsdynamik der Sparte Leben hätten 2005 aber auch die satten Zuwächse der Kapitalmärkte und der Start der betrieblichen Kollektivversicherung im Herbst hineingespielt, betonten Spitzenvertreter des Versicherungsverbandes vor Journalisten. Die Versicherungsleistungen der Sparte stiegen um 1,7 Prozent auf 3,38 Mrd. Euro. Für 2006 erwartet man in Leben 4,7 Prozent Einnahmen-Plus.

Private Krankenversicherer

Die privaten Krankenversicherer konnten 2005 nach vorläufigen Zahlen ihre Einnahmen um 3,8 Prozent auf 1,40 Mrd. Euro steigern, während die Leistungen um 1,8 Prozent auf 989 Mio. Euro zulegten. Für 2006 wird ein Einnahmen-Zuwachs von rund 3,1 Prozent prognostiziert.

In der Schaden-Unfallversicherung (samt Kfz-Haftpflicht) stieg das Prämienvolumen 2005 um 5,2 Prozent auf 6,80 Mrd. Euro an. Die Versicherungsleistungen in Schaden-Unfall wuchsen moderat um 0,5 Prozent auf 4,27 Mrd. Euro. Für 2006 erwartet die Branche im Sachgeschäft einen Einnahmenzuwachs von etwa 3,7 Prozent, wie die Verbandsspitze am Mittwoch in einem Pressegespräch sagte. Dabei sollen in der Auto-Haftpflicht die Einnahmen um 2,2 Prozent steigen.

Vergleichsweise gutes Abschneiden

Mit dem kräftigen Wachstum im Vorjahr schneide die heimische Versicherungswirtschaft vergleichsweise sehr gut ab. Während die Gesamtprämien in Deutschland nur um 1,4 Prozent wuchsen, waren sie in der Schweiz mit -1,2 Prozent sogar rückläufig. Dagegen habe die Branche in Österreich mit 9,6 Prozent Gesamtwachstum und rund 71 Mrd. Euro Kapitalanlagen immerhin mit 6 Prozent zum BIP beigetragen, so der Verband. Die besonders erfolgreiche Expansion österreichischer Versicherer in die mittel- und osteuropäischen Länder werde für weitere positive Entwicklungen in der Zukunft sorgen. (APA)