Teheran - Der Iran wird sich nach Aussage des iranischen Atom-Chefunterhändler Ali Larijani keinem Zeitdruck beugen. In einem Interview mit dem US-Magazin "Time" (Internetausgabe) sagte er, der Iran fürchte keine Einschaltung des UNO-Sicherheitsrats. "Wer denkt, dass wir bei Drohungen mit einer Überweisung an den Sicherheitsrat klein beigeben, täuscht sich."

Am 6. März will die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) darüber befinden, ob der Atomstreit an den Sicherheitsrat überwiesen werden soll. Dieser könnte Sanktionen gegen den Iran verhängen.

Recht auf Forschung

Larijani pochte auf das Recht seines Landes, Atomforschungen zu betreiben. "Mr. Bush hat gesagt, dass der Iran hinter der Atombombe her ist. Wenn wir die Forschung einstellen, werden sich dann seine Sorgen zerstreuen?", fragte er gegenüber "Time".

Der Sprecher des iranischen nationalen Sicherheitsrates, Hossein Entesami, sagte, der russische Kompromissvorschlag sei nur annehmbar, wenn der Iran seine "Forschungen" zum Atomkreislauf fortsetzen dürfe. Russland müsse eine Garantie für die Lieferung angereicherten Urans abgeben und die Fortsetzung der iranischen Atomforschungen zusichern. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte den Iran dagegen am Montag aufgefordert, die Anreicherung von Uran wieder auszusetzen.

Die iranisch-russischen Verhandlungen über den als letzten Ausweg im Atomstreit geltenden russischen Vorschlag sollten am Mittwoch in Moskau fortgesetzt werden, wie das dortige Außenministerium mitteilte. Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte sich skeptisch über die Erfolgsaussichten. Zwar hoffe er auf eine Einigung, sagte er bei einem Besuch in Kiew. "Ich bin gleichwohl im Augenblick nicht besonders optimistisch." (APA)