Bieterverfahren
Das internationale Bieterverfahren soll ab April starten, der Käufer bis Jahresmitte feststehen, kündigte der serbische Finanzminister Mladjan Dinkic am Dienstag Nachmittag in einer Pressekonferenz an, an der auch der österreichische Infrastrukturminister Hubert Gorbach (B) und der österreichische Investor Martin Schlaff teilnahmen.
Nachfolgefirma
Konkret sei die Bildung einer Mobtel-Nachfolgefirma beschlossen worden, die zu 70 Prozent der serbischen Post - und damit dem serbischen Staat - und zu 30 Prozent Schlaff gehören soll, sagte Dinkic. Schlaff werde außerdem bis Ende März die fälligen Dividenden in Höhe von 2,1 Mrd. Dinar (23,9 Mio. Euro) ausbezahlen. Der Gründungsvertrag für die neue Firma soll in zwei bis drei Wochen unterzeichnet werden.
Inklusive Netz und Kunden
Die serbische Regierung will nun bis Ende März einen Beschluss über den Verkauf von 100 Prozent der Nachfolgefirma, der das gesamte Mobtel-Eigentum inklusive Netz und Kunden übertragen werden soll, und der Mobilfunklizenz fassen. Der internationale Tenderprozess soll dann im April starten. Serbien gehe dabei von einem Ausgangspreis für die Nachfolgefirma von 700 Mio. Euro aus, sagte Dinkic. 85 Prozent der Verkaufssumme sollen dem serbischen Staat zufließen, 15 Prozent gehen an Schlaff. Der von Interessenten im Zuge der Ausschreibung gebotene Kaufpreis soll sich zu 40 Prozent auf die Funklizenz und zu 60 Prozent auf die Firma beziehen.
Chancen weter intakt
Für die Mobilfunk-Tochter der börsenotierten Telekom Austria (TA), die Mobilkom Austria, scheinen damit die Chancen auf einen Markteinstieg in Serbien weiter intakt. Gorbach betonte heute bei der Pressekonferenz, das er auf einen Erfolg der Mobilkom in Serbien hoffe. TA-Mobilfunkvorstand und Mobilkom-Chef Boris Nemsic, der ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesend war, gab sich "zuversichtlich", dass die Aussichten auf einen Einstieg der Mobilkom im Serbien genauso gut wie zu Beginn seien.
"Hart, aber nicht unfair"
Schlaff zeigte sich ebenfalls nicht unzufrieden mit der neuen Lösung, die Verhandlungen seien wie bei einem "englischen Fußballspiel - hart, aber nicht unfair" - gewesen.