Wien - Der Autozulieferkonzern des Austrokanadiers Frank Stronach hat 2005 erstmals seit vielen Jahren rückläufige Gewinne verbuchen müssen. Laut den in der Nacht auf Dienstag veröffentlichten Ergebnissen 2005 ist der Umsatz im vergangenen Jahr zwar um etwa zehn Prozent auf 22,8 (20,7) Milliarden Dollar (19,2 Mrd. Euro) gestiegen, im Gesamtjahr - besonders stark im vierten Quartal - ist der Gewinn aber gesunken. Für das heurige Jahr rechnet Magna International mit einem stagnierenden Umsatz und einer in etwa gleich bleibenden operativen Marge.

Der operative Gewinn ist im vergangenen Jahr auf 942 Millione (1,1 Mrd.) US-Dollar zurückgegangen, im vierten Quartal 2005 halbierte er sich sogar auf 125 Millionen Dollar. Der (verwässerte) Gewinn pro Aktie belief sich im Gesamtjahr auf 5,9 (6,95) Dollar.

Belastungen

Für das laufende Jahr erwartet der (außer Bosch) weltgrößte Auto-Zulieferkonzern Umsätze zwischen 22 und 23,3 Milliarden Dollar, was einer Stagnation gleichkommt. Die operative Marge soll bei etwa fünf Prozent liegen - etwas über dem 2005 erzielten Niveau. Belastet wurde das Ergebnis 2005 durch Rationalisierungsaufwendungen von 30 bis 40 Millionen Dollar, die sich 2006 noch einmal wiederholen sollen.

Mit einer umgestellte Rechnungslegung hat der Konzern erstmals darauf verzichtet, Umsatz und Gewinnzahlen für seine Töchter offen auszuweisen - damit sind auch erstmals keine separaten Zahlen für Magna Steyr ausgewiesen. Indirekt geht aus der Jahresveröffentlichung aber hervor, dass das Produktionsniveau von Magna Steyr im vergangenen Jahr faktisch unverändert geblieben, der Umsatz aber deutlich gesunken ist.

Produktionsplus in Graz

In Graz wurden 230.505 Fahrzeuge hergestellt, was einem Plus von etwa einem Prozent entspricht. Aus verrechnungstechnischen Gründen ist der Magna-Steyr-Umsatz in der Produktion ganzer Fahrzeuge 2005 aber um 8 Prozent auf 4,11 (4,45) Milliarden Dollar gesunken. Für das laufende Jahr wird mit einem noch stärkeren Rückgang auf 3,3 bis 3,6 Milliarden Dollar gerechnet.

Die Gewinne in Graz dürften 2005 aber wegen des Produktionsstarts des Chrysler 300 gestiegen sein. Während sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) für die europäischen Magna-Aktivitäten halbiert hat, berichtet die Jahres-Veröffentlichung von "höheren Profiten bei unseren Produktionsaktivitäten für ganze Fahrzeuge". (APA)