Unter Betrugsverdacht ist ein Ehepaar aus Leoben (Steiermark) festgenommen worden. Der 41-Jährige soll laut NÖ Sicherheitsdirektion als Anlagen- und Kreditvermittler aufgetreten sein und eine 43-Jährige aus dem Bezirk Wiener Neustadt um 150.000 Euro geschädigt haben.

Den Erhebungen zufolge wurden zumindest in den vergangenen zwei Jahren in verschiedensten Tageszeitungen Inserate mit Angeboten auf Kreditvermittlungen geschaltet. Daher bestehe der dringende Verdacht, dass es weitere Geschädigte gibt. Hinweise nimmt das Landeskriminalamt Niederösterreich (LKA), Außenstelle Sollenau, unter der Telefonnummer 059133-3370-200-24 entgegen.

150.000 Euro in bar ausgehändigt

Der Aussendung zufolge hatte die 43-Jährige den mutmaßlichen Betrüger Ende 2003 auf Grund einer Zeitungsanzeige kontaktiert und ihm im Zeitraum von Anfang 2005 bis Jänner 2006 insgesamt 150.000 Euro in bar ausgehändigt. Sämtliche Geldübergaben erfolgten am Hauptbahnhof in Graz, wobei der Mann nach Angaben des Opfers jedes Mal bewaffnet gewesen sein soll.

Am 12. Jänner erhielt die "Kundin" einen Anruf von der angeblichen Schwiegertochter des 41-Jährigen. Diese gab an, ihr Schwiegervater und ihr Gatte seien im Zuge der Abholung des Kredites in der Schweiz bei einem Schusswechsel ums Leben gekommen. Sie selbst wohne in Salzburg und diese Nachricht habe ihr die Salzburger Polizei überbracht.

Nicht geständig

Die 43-Jährige kontaktierte unmittelbar nach diesem Telefonat die Polizei in der Mozartstadt, der ein solcher Vorfall jedoch nicht bekannt war. Am folgenden Tag zeigte die 43-Jährige den Sachverhalt bei der LKA-Außenstelle Sollenau an. Im Zuge umfangreicher Erhebungen forschten die Beamten die Tatverdächtigen aus.

Der 41-Jährige wurde am 2. Februar vom Einsatzkommando Cobra Graz an seiner Wohnadresse festgenommen und in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert, seine 21-jährige Ehefrau wurde am 16. Februar in Untersuchungshaft genommen. Beide hatten sich bei der Einvernahme in Leoben nicht geständig gezeigt. (APA)