Die Vogelgrippe kann das Aussterben ohnehin
bedrohter Tierarten beschleunigen. "Das H5N1-Virus kann neben dem
Nutzgeflügel und den Zugvögeln auch andere Tierarten infizieren, von
denen einige zu den vom Aussterben bedrohten Arten gehören", erklärte
am Montag (Ortszeit) die Konferenz der Unterzeichnerstaaten der
Konvention über die Biodiversität (CBD) in Montreal.
Das CBD-Sekretariat kündigte die Veröffentlichung einer ersten
weltweiten Einschätzung von Fachleuten an, welche Auswirkungen die
Vogelgrippe auf die Artenvielfalt haben wird. Der Bericht soll zur 8.
Konferenz der Unterzeichnerstaaten erscheinen, die für den 19. März
im brasilianischen Curitiba einberufen wurde.
"Verheerende Auswirkungen" auf Ökosysteme
Die Vogelgrippe könne sich als "Bedrohung" für die Fauna
herausstellen und "verheerende Auswirkungen" auf die Ökosysteme
haben, erklärte der Leiter des CBD-Sekretariats, Ahmed Djoghlaf.
Besonders "verletzlich" sei der afrikanische Kontinent, auf dem es
nur sehr begrenzte Möglichkeiten gebe, die Vogelgrippe etwa mit
Impfungen einzudämmen. Durch die Massenkeulungen von infiziertem
Geflügel bestehe zudem die Gefahr, dass die Nahrungsmittelvorräte
schrumpften. Um den Proteinmangel auszugleichen, werde möglicherweise
die Jagd auf wilde Tiere und die Überfischung der Meere zunehmen. (APA/AFP)