Theresienfeld – Die Fischer-Deponie, Österreichs einstmals größter unterirdischer Abfallhaufen, ist saniert – unweit laufen jetzt die Arbeiten an der so genannten Angerler Grube. Bis zum Sommer soll die Sanierung abgeschlossen sein, dann wird das Areal wieder hübsch hergerichtet: Die Rekultivierung soll bis Oktober fertig sein. Die Sanierung dieser Altlast sei ein weiterer wichtiger Schritt zur Sicherung der Grundwasserreserven der Mitterndorfer Senke, betonte Umweltlandesrat Josef Plank (VP) bei einem Pressegespräch am Montag.

Die Arbeiten an der Fischer-Deponie wurden im August 2005 beendet, verschlungen hat das Unternehmen 140 Millionen Euro. Wie dort liegt auch in der Angerler Grube in Theresienfeld bei Wiener Neustadt jede Menge giftiger Altmüll, 24 Millionen Euro soll die Sanierung kosten, der heutige Grundeigentümer leistet dazu seinen Beitrag.

Die ehemalige Schottergrube wurde Anfang der siebziger Jahre einigermaßen unkontrolliert mit Abfällen aufgefüllt und beherbergt mit "Giftfässern" ähnliche Chemikalien wie die Fischer-Deponie: Ammonium, Chloride, Phenole und Kohlenwasserstoffverbindungen.

Entsorgung

Insgesamt werden 232.000 Tonnen Müll und kontaminierter Untergrund abgetragen und entsorgt. Das entspricht ungefähr der Ladung von 7250 Lkw. Heikel wird es in neun Metern, bis zur einer Tiefe von 18 Metern lagern die gefährlichen Stoffe.

Die Angerler Grube ist freilich nicht die einzige Problemgrube: In Niederösterreich sind laut Plank 56 Altlasten registriert. Davon sind 13 bereits saniert, bei 18 laufen die Arbeiten, bei weiteren sechs die Planung. Um die Aktivitäten zur Beseitigung von Altlasten zu konzentrieren, wurde im November 2004 eine eigene Gesellschaft gegründet.

Nach der Räumung der Angerler Grube stehen in der nahen Umgebung weitere Sanierungen an. Eine davon ist die Müllgrube "Betonfelder", ihre Räumung hat im Umweltministerium Prioritätsstufe Eins. Diese Grube beherbergt ebenfalls gefährliche Stoffe und wird – wie die Angerler Grube – verdächtigt, die Grundwasserbrunnen der dritten Wiener Wasserleitung zu gefährden. Die Leitung bringt Wasser aus der Mitterndorfer Senke nach Wien. (APA, DER STANDARD-Printausgabe 28.02.2006)