Linz - Wer geglaubt hat, Zwerge sind von Natur aus eher kleinwüchsig, der irrt. Jene Zwerge, die heuer die Linzer Innenstadt erobern werden, sind bis zu drei Meter groß und allesamt aus der Grottenbahn, dem eigentlichen Zwergenland am Pöstlingberg, entkommen. Das Wahrzeichen am Linzer Hausberg feiert heuer seinen 100. Geburtstag und im Zuge dessen plant die Linz AG als Betreiber neben speziellen Grottenbahn-Veranstaltungen auch etliche Zwerge in Linz aufzustellen.

Die Grottenbahn gilt weit über die Landesgrenzen hinaus als eine beliebte Attraktion. Am 6. August 1906 fuhr der elektrisch angetriebene Drache erstmals seine Runden in dem ehemaligen Befestigungsturm am Pöstlingberg. Die Fahrt führt stets vorbei an Szenen aus dem Zwergenreich. Im Untergeschoss lädt der Linzer Hauptplatz um die Jahrhundertwende im Maßstab 1:7 zu einem historischen Rundgang.

Wie innig das Verhältnis zwischen den Linzern und ihren Grottenbahn-Zwergen ist, hat eine kuriose Diskussion vor wenigen Jahren gezeigt. Die Szene "Kranker Hase" sollte im Zuge von Umbauarbeiten einem Notausgang weichen, worauf ein Proteststurm in der Bevölkerung losbrach. Mit Erfolg: "Kranker Hase" und Notausgang leben heute friedlich im Zwergenreich nebeneinander. (mro, DER STANDARD-Printausgabe 28.02.2006)