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Polsters Anwesenheit ist unerwünscht.

Foto: APA/Pfarrhofer
Wien - Sportlich läuft für "Winterkönig" Austria Magna in der T-Mobile-Bundesliga alles nach Wunsch. Doch hinter der violetten Fassade läuft es nicht so wie man es gerne hätte. Vor dem Heimspiel am Samstag im Happel-Stadion gegen Sturm Graz verhängte der Tabellenführer nämlich über seinen Ex-Generalmanager Toni Polster, Kuratoriumsmitglied Helmut Denk und drei Fan-Vertreter "Hausverbot".

Diesen Personen wird der Zutritt zu vom Klub veranstalteten Spielen verweigert. Die "Sperre" von Polster, die durch eine Indiskretion an die Öffentlichkeit gelangte, hat das Präsidium in Abstimmung mit dem Betriebsführer beschlossen und wurde mit dem schwebenden arbeitsrechtlichen Verfahren, das die violette Ikone mit ihrem Ex-Verein führt, begründet. Klubmanager Markus Kraetschmer wird Polster den Schritt natürlich auch noch persönlich mitteilen.

"Dass es so gelaufen ist, tut uns Leid"

"Dass es so gelaufen ist, tut uns Leid", meinte Kraetschmer, dessen Vorgänger die Entscheidung zur Kenntnis nahm, aber vorerst nicht kommentieren wollte. Der Klubmanager beteuerte abermals, dass es mit seinem Vorgänger zu keiner gütlichen Einigung gekommen ist. Mit Polster traf auch Denk die "neue harte" Austria-Linie. "Herr Denk hat die erste Rate von 33.000 Euro für sein Business-Paket und seine VIP-Loge trotz mehrmaliger Aufforderung noch immer nicht beglichen", so Kraetschmer.

Der Wiener Geschäftsmann hatte im Herbst das Vereinspräsidium mit Präsident Peter Langer an der Spitze stürzen, Mäzen Frank Stronach vertreiben und neue Geldgeber auftreiben wollen. "Den damaligen Worten folgten bis heute keine Taten, von den Versprechungen wurde nichts gehalten", ärgert sich Kraetschmer. Und die Fan-Vertreter hätten mit den Anti-Wallner-Kundgebungen in Innsbruck weit über das Ziel geschossen.

"Wollen nicht mehr kooperieren"

"Mit solchen Leuten wollen wir nicht mehr kooperieren, daher setzen wir dieses deutliche Signal. Kritische Dialoge werden wir hingegen weiterhin pflegen", sagte der Manager, der auch den Aufregungen rund um die Fan-Kollektion mit Joey Didulica den Wind aus den Segeln zu nehmen versucht. Die Aufschrift des Trikots mit dem Tormann-Konterfei wurde von "im Strafraum gibt es keine Kompromisse" auf "Joey ist Kult" geändert.

"Der erste Spruch war nie und nimmer als Provokation gegenüber Rapid gedacht. Joey ist einfach unser derzeit beliebtester Spieler", meinte Kraetschmer mit einem Blick auf das nächste Derby am 5. März im Happel-Stadion. Der kroatische Teamkeeper hatte im Mai dem grün-weißen Belgier Axel Lawaree mit einer Attacke eine schwere Gesichtsverletzung zugefügt. Das Verfahren soll erst im April abgeschlossen sein.(APA)