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EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia hat aber insgesamt einen guten Gesamteindruck von der rumänischen Wirtschaft.

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Bukarest- Der EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia hat die im vergangenen Jahr eingeführte einheitliche Einkommens- und Gewinnsteuer von 16 Prozent als zu niedrig kritisiert. Angesichts des Inflationsdrucks und des hohen Leistungsbilanzdefizits sei dies "keine gute Entscheidung" gewesen, sagte er am Freitag in Bukarest. Almunia verlangte, dass das Land zumindest die Steuern effizienter eintreibt. Ohne diese Maßnahme würde Rumänien "Schwierigkeiten bekommen".

Zwar sei sein Grundeindruck von der rumänischen Wirtschaft "positiv" und die makroökonomischen Daten "sehen gut aus", sagte Almunia. Doch müsse Rumänien angesichts geplanter Ausgaben zur Infrastruktur darauf achten, dass die Defizite nicht ausufern.

Der EU-Kommissar schloss sich damit den jüngsten Einschätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) an. In Rumänien stieg das Leistungsbilanzdefizit 2005 um 35 Prozent auf 6,89 Mrd. Euro. Die Inflation lag mit mehr als acht Prozent höher als erwartet. Das Haushaltsdefizit war mit 0,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) höher als der IWF verlangt hatte (0,5 Prozent), aber niedriger als die Regierung geplant hatte (1,0 Prozent). Die Prognose des IWF für die Inflation 2006 liegt bei 6,5 Prozent, die rumänische Nationalbank hält aber am Zielwert 5,0 fest. (APA/dpa)