Budapest - Die Banken in Ungarn konnten ihre Gewinne vor Steuern 2005 um 20,4 Prozent auf 387,6 Milliarden Forint (1,53 Mrd. Euro) steigern und schnitten damit besser ab als erwartet. Das geht aus dem jüngsten Bericht der Finanzmarkt-Aufsicht PSZAF hervor.

Rote Zahlen schrieben im Vorjahr nur zwei kleinere Banken, die insgesamt 433 Millionen Forint Verlust hinnehmen mussten.

Sinkende Zinsen

Trotz sinkender Zinsen hätten die Banken in Ungarn eine auch im internationalem Maßstab außerordentlich hohe Rentabilität, heißt es in dem Bericht. Die durchschnittliche Gesamtkapital-Rentabilität (Return on Assets, ROA) ist von 1,97 Prozent auf zwei Prozent gestiegen. Die Eigenkapital-Rendite (Return on Equity, ROE) ist zwar von 23,39 Prozent auf 22,67 Prozent leicht gesunken, bleibt aber nach wie vor hoch.

Zunahme an Fremdwährungskrediten

Die Bilanzsumme der ungarischen Bankensektors ist 2005 vor allem dank der Zunahme der Fremdwährungskredite um fast 18 Prozent auf 17.569,9 Milliarden Forint (69,4 Mrd. Euro) gewachsen. Ein Drittel aller Privatkredite waren 2005 Devisenkredite, bei den Firmenkrediten war es fast die Hälfte.

Die Gewinne nach Steuern stiegen im vergangenen Jahr um 16,2 Prozent auf 319,6 Milliarden Forint - also weniger stark als die Vorsteuergewinne. Die Finanzmarktaufsicht führt das auf eine höhere Steuerbelastung zurück. Die Zinsmarge ging trotz niedrigerer Leitzinsen nur leicht von 3,94 Prozent (2004) auf 3,89 Prozent zurück. (APA)