Madrid - 25 Jahre nach dem Putschversuch vom 23. Februar 1981 in Spanien haben die politischen Parteien über die Rolle von König Juan Carlos bei der Niederschlagung des Staatsstreiches gestritten. Das spanische Parlament würdigte am Donnerstag die Rolle der Bevölkerung und der Institutionen. Der Beitrag des Königs bei der Niederschlagung des Putschversuches wurde in dem einstimmig verabschiedeten Text erwähnt, aber nicht besonders herausgehoben.

Dies löste im Anschluss an die Sitzung einen Zwist zwischen Konservativen und Sozialisten aus. In einem Entwurf war ursprünglich von der "entscheidenden Rolle" des Monarchen bei der Rettung der Demokratie die Rede gewesen. Diese Formulierung wurde auf Verlangen der katalanischen Linksrepublikaner (ERC) gestrichen, die die Monarchie ablehnen.

"Erstmals lobende Worte"

Der Fraktionschef der konservativen Volkspartei (PP), Eduardo Zaplana, meinte dazu: "Es ist lächerlich, dass es heutzutage noch Gruppen gibt, die die Augen vor der Realität verschließen und die Rolle Ihrer Majestät des Königs in jenen schweren Momenten nicht anerkennen wollen." Demgegenüber betonte der Abgeordnete Diego Lopez Garrido von den regierenden Sozialisten, mit der Erklärung sei erreicht worden, dass die ERC sich erstmals "mit lobenden Worten" über die Krone geäußert hätten.

Bei dem Putschversuch hatten rund 200 Mann der paramilitärischen Zivilgarde unter der Führung des Oberstleutnants Antonio Tejero das Parlament gestürmt und die Abgeordneten und die Regierung als Geiseln genommen. Der Umsturzversuch wurde von ranghohen Militärs unterstützt. In einer Fernsehansprache befahl der König als Oberbefehlshaber der Streitkräfte den Aufständischen, in ihre Kasernen zurückzukehren. (APA/dpa)