Wien - Der designierte neue Vorstandsvorsitzende der Austrian Airlines-Gruppe, Alfred Ötsch, spricht sich für eine rot-weiß-rote Zukunft der finanziell angeschlagenen Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) aus. "Es ist wichtig, dass wir die österreichische Mehrheit absichern und dass österreichische Interessen verfolgt werden", sagte Ötsch am Dienstag im ORF-Mittagsjournal.

Selbstbestimmung

"Es geht darum, die Strategie selbst zu bestimmen und nicht von außen bestimmt zu werden - von einem anderen Eigentümer, der eine andere Strategie und eine andere Agenda hat", sagte Ötsch.

Ötsch will den vom bisherigen AUA-Management eingeschlagenen Weg fortsetzen. Die Erfüllung des Budgets 2006 sei "anspruchsvoll genug". Wegen der hohen Kerosinpreise habe die AUA im Jahr 2005 "eine gewissen Delle" erlitten. Dieser "Sondereffekt" ändere aber nichts an dem positivem eingeschlagenen Weg, so Ötsch.

Bilanz nächste Woche

Die AUA wird nächste Woche ihre Bilanz für das Jahr 2005 präsentieren. Früheren Angaben zufolge wird ein Verlust beim bereinigten EBIT von etwa 60 Millionen Euro erwartet. Für 2006 stellte Sörensen von ein ausgeglichenes bereinigtes EBIT in Aussicht.

Ötsch will die Wachstumsstrategie der AUA fortsetzen, namentlich die starke Stellung in Mittel- und Osteuropa und die Langstrecken im Fernostverkehr. Mit einem Ausbau des Potenzials des Drehkreuzes Wien soll der Wirtschaftsstandort Österreich gestärkt werden.

Ötsch war per Umlaufbeschluss zum neuen AUA-Vorstandsvorsitzenden bestellt worden und wird ab April im AUA-Vorstand Platz nehmen. Sørensen wird das Unternehmen per Ende April verlassen. Bereits bisher gehören dem Vorstand Josef Burger und Thomas Kleibl an.

Einstimmiger Beschluss

In der Vorwoche hatte sich der Personalausschuss des AUA-Betriebsrats einstimmig für Ötsch ausgesprochen. Ötsch, der bisher für den Elektrokonzern Siemens in Österreich und Deutschland tätig war, gehört seit 2001 dem AUA-Aufsichtsrat an.

Ötsch wird ein "vergleichbares Gehalt" beziehen wie sein Vorgänger Vagn Sørensen - für 2004 waren es 735.000 Euro. Die Hälfte davon entfällt auf "variable Gehaltsbestandteile". Ötsch: "Wenn die AUA Erfolg hat, dann geht's mir auch gut. Wenn nicht, dann ist es für alle unangenehm". (APA)